Top motiviert und mit einem vollgepackten Aufgabenkatalog sind wir im Dezember nach Genua gefahren, um an AVENTURA einerseits die anstehenden Unterhaltsarbeiten zu erledigen und andererseits die neuen Anschaffungen einzubauen, respektive deren Einbau vorzubereiten.
Mit voll geladenem Auto gings aus der winterlichen und verschneiten Schweiz ins regnerische und windige, aber doch einigermassen warme Genua, wo zuerst in Arrenzano die neue Genua beim Segelmacher abgeholt wurde.
Anschliessend wurde im wettergeschützten Maschinenraum der Motor der jährlichen Revision unterzogen, bevor es dann zum etwas umfangreicheren Unterhalt des Generators ging. Und hier warteten auch bereits die ersten Überraschungen auf: ein Dieselfilter, welcher sich nur mit grösster Mühe abschrauben liess (wahrscheinlich wurde er von Mike Tyson montiert), ein Impeller Wechsel, welcher einer houdinimässigen Fingerfertigkeit bedurfte etc. Da keine Angaben über den letzten Generator Service vorhanden waren, wurde einfach alles gemacht, wobei das Manual fleissig konsultiert werden musste, um die entsprechenden Teile am Generator zu lokalisieren.
Der Westwind hatte draussen mittlerweile eine entsprechende See aufgebaut, welche selbst im hintersten Bereich der Marina, also 3sm nach der Hafeneinfahrt, zu einem vertitablen und unangenehmen Schwell führte. Alle Boote rissen und zogen wie wild an ihren Festmachern, und am nächsten Morgen waren beide Federn zur Dämpfung der Landtrossen von AVENTURA gebrochen. Somit entstand noch die Zusatzaufgabe, die zerstörte Federdämpfung mit etwas Stabilerem zu ersetzen und AVENTURA neu und besser zu vertäuen.
Der ultimative Challenge war der für uns erstmalige Unterhalt des Bugstrahlers, und zwar während AVENTURA im Wasser liegt. Dazu ist ein Spezialtool nötig, welches – zusammen mit den Ersatzteilen – bei AMEL bestellt wurde. Für diese erstmaligen Arbeiten wurde häufig das AMEL Yacht Owner Book konsultiert, welches anschaulich und mit nützlichen Tips den Unterhaltsprozess beschreibt. Das Entfernen der alten Dichtungen am Rumpfdurchlass und an der Propellerachse war besonders heikel, da die Fassung der Dichtungen unbeschädigt bleiben sollte.
Nicht zuletzt wurden die alten Davits entfernt und die vorbereiteten Holzmuster der Halterungen der neuen Simpson Davits probeweise montiert und mit Lasern vermessen. Dies musste gegen Abend erledigt werden, damit die Laserstrahlen auch gut sichtbar wurden. Das Ganze sah aus wie eine Lasershow in der Disco und wir fragten uns, wann wohl die ersten Besucher eintreffen würden. Jedenfalls wurde alles ausgemessen, und die nötigen Korrekturen angebracht, so dass die finalen Halterungen aus Metall in der Schweiz hergestellt werden können.
Auch die beiden neuen Solarmodule wurden an Deck ausgelegt und erste Überlegungen zur Kabelführung und zur Montage angestellt. Hier gilt es noch ein paar Recherchen durchzuführen, um ein optimales Resultat zu erhalten.
Nach den anstrengenden und arbeitsreichen Tagen durfte natürlich die Belohnung in Form eines Dinners mit feinen ligurischen Köstlichkeiten nicht fehlen.








