Diese Maintenance Runde startete schon zwei Tage nach der Rückkehr aus Barcelona: SY AVENTURA wurde zu Cantieri Mostes gefahren, um den neuen, grösseren Sensor für die neu bestellten Raymarine Instrumente einzubauen. Dazu musste das Schiff natürlich ausgewassert werden.
Zudem hatte ich im Sommer eine ungewöhlich starke Rauchentwicklung und einen eher hohen Ölverbrauch festgestellt. Dies musste untersucht werden und dazu wurde auch der jährliche Motorservice erledigt. Ebenfalls sollte der neue Keilriemen für den Wellenalternator eingebaut werden, wozu der ganze Motor angehoben und verschoben werden musste. Ein paar Kleinigkeiten wie das Erstezen der Entlüftung des WC Tanks und das Austauschen der auf der Überfahrt gebrochenen Relingsschraube zur Umlenkung des Passatbaums Backbord waren auch noch zu erledigen. Ein volles Programm also.
Der Untersuch des Motor ergab keine guten Nachrichten. Der Kompressionsdruck war zwar ok, jedoch zeigte die Inspektion der Einspritzdüsen, dass alle vier total revidiert werden mussten.



Wiederum musste ich mich auf einen längeren und nicht so geplanten – und budgetierten – Werftaufenthalt einrichten. Aber es war wohl das kleinere Übel, die Motorreparatur noch in Genua zu erledigen, als später irgendwo eine böse Überraschung zu erleben.
Da auch dieser Werftaufenthalt länger dauerte, wurde kurzentschlossen ein Abstecher nach Turin, mit vorherigem Besuch in Noli und Savona, unternommen. Die Metropole des Piemont bietet viel Sehenswertes, z.B. den Mole Antonelliana, das Ägyptische Museum – notabene das zweitgrösste nach jenem in Kairo, die alte Fiat Fabrik in Lingotto mit einer Teststrecke auf dem Dach und nicht zuletzt, die vielen Cafés und Bars mit der tollen Apérokultur.












Der Mole Antonelliana ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Turins. Erbaut wurde er von 1863 bis 1889 von Alessandro Antonelli. Er ist 167.5m hoch und war damit lange Zeit das höchste gemauerte Gebäude der Welt. Heute ist eines der bedeutendsden Filmmuseem Europas, das Museo Natzionale del Cinema, darin untergebracht.
Die Fabbrica Lingotto war einst die grösste Autofabrik Europas und wurde 1923 eröffnet. Die spektakuläre Teststrecke auf dem Dach des Gebäudes, die Pista 500, ist sehenswert. Zudem beherbergt die ehemalige Fabrik auch das Kunstmuseum Pinacoteca Agnelli.
Wieder zurück in Prà wurde der aktuelle Stand der Arbeiten inspiziert. Inzwischen war einiges an SY AVENTURA erledigt und es fehlten nur noch auf die Ersatzteile aus England, um die Revision der Einspritzdüsen fertigzustellen.





Immerhin spielte das Wetter mit: Sonnenschein und warme Temperaturen machten die Wartezeit erträglicher. Vor allem im Vergleich zum Wetter in der Schweiz, wo Schnee und eisige Temperaturen vorherrschten. Zum sonntäglichen Zeitvertreib – die Werft war ja ohnehin geschlossen – wurde auch noch Varazze und da die Marina besucht. Eine AMEL 54 und eine AMEL 50 wurden genauer begutachtet.




Anfangs der neuen Woche waren die Arbeiten fertig und AVENTURA wurde wieder eingewassert. Die frisch revidierten Einspritzdüsen waren wieder eingebaut und konnten getestet werden. Tatsächlich lief die Maschine ohne schwarze Rauchentwicklung. Ob der Ölverbrauch dadurch auch reduziert werden konnte, wird sich im nächsten Jahr zeigen.
Die neu bestellten Instrumente waren mittlerweile doch noch in der Schweiz angekommen und warteten auf ihren Einbau vom Frühling 2025. Die Projekte sind ohne Ende….


Aber jetzt ging es zurück in die Marina, um AVENTURA winterfest zu machen und dann zurück in die Schweiz, nach fünf Monaten unterwegs.
Im Frühling 2025 gibts dann eine weitere Maintenance Runde, in welcher die alten Instrumente inkl. Radar ausgebaut und durch die neuen Raymarine Instrumente ersetzt werden. The fun continues…