Anfang Mai ging es wieder nach Genua, um einerseits etwas an SY AVENTURA zu werkeln, andererseits etwas zu segeln, und nicht zuletzt einen kleinen Städtetrip (ohne Schiff) nach Napoli zu unternehmen.
Ein neuer Tauchkompressor wurde direkt im Werk in Deutschland abgeholt und in SY AVENTURA’s Backskiste eingebaut. Somit steht zukünftigen Tauchgängen ab SY AVENTURA nichts mehr im Weg. Jacques Cousteau und die RV CALYPSO lassen grüssen.
ready für Transportfertig eingebautbring on the CavaBügeln an BordMarina Sushi
Die neue Genua wurde bei einem kurzen Törn nach Portofino ausprobiert, und auch die neu montierten Davits einem Belastungstest mit dem Dinghi samt Aussenborder unterzogen.
neue Genuaneue Genua im Einsatzmit ReffmarkierungenDavits Belastungstestvor Anker in Portofinoeine Schönheit in PortofinoLighthouse Portofino
In Genua liegt SY AVENTURA gleich neben dem Airport und so kam die Idee auf, auch einmal ab diesem Flughafen zu starten. Von Zürich gibt es leider keine direkten Flüge nach Genua, somit wurde die Idee einer Städtereise nach Napoli in die Tat umgesetzt.
Das neapolitanische Verkehrschaos, die herrliche Architektur, skurile religiöse Riten, die eindrücklichen Ruinen in Pompeji und Herculaneum, der qualmende Vesuv, das schöne Sorrento und der immer noch omnipräsente Maradona haben uns ziemlich beeindruckt. Und natürlich auch Napoli’s kulinarische Spezialitäten. Wer hätte schon gedacht, dass es Pizza auch frittiert gibt?
Galleria Vittorio EmmanueleMetro ToledoEl mano di dioVenusmuschel in PompeiEntrée in PompeiKrater des Vesuvauf dem VesuvSorrentoNapoli mit Vesuv
Nachdem die Befestigungssockel der Davits endlich fertig gestellt waren, konnte das Projekt, plus ein paar weitere Arbeiten, auf SY AVENTURA umgesetzt werden. So ging es für eine erneute Maintenance Session nach Genua – es wurden intensive und anstrengende Tage.
Zuerst wurde die neue Genua ausgepackt und, nach einem kurzen Besuch beim Segelmacher, zur Anbringung der dritten Trimmline, auch gesetzt. Der Test der Genua im praktischen Einsatz folgt später, zum Segeln blieb keine Zeit.
Aussicht vom Cafe al marinaGenua mit TrimmlinienAnbringung dritte Trimmlinie
Die beiden Backskisten auf dem Vorschiff wurden gereinigt und getrocknet, sowie eine Klampe neu abgedichtet. Nun sollten beide Backskisten trocken bleiben und können – inbesonders die Steuerbord Backskiste – ihrer Bestimmung als Stauraum für den Ballooner nachkommen.
Als nächstes wurde das Projekt Davits angegangen. Aus der Schweiz haben wir alles Material, also Davits, Sockel, Holz plus die bestens ausgerüstete mobile Werkstatt von Ale mitgebracht.
Mis en place für die Davit Montageneuer SockelSteuerbord Davit montiert
Damit die Davits auch der geplanten Belastung, also dem Dinghy inklusive Motor, gewachsen sind, wurde der Spiegel im Bereich der Sockel innen verstärkt und die Last auf die vorhandenen Konsolen an Back- und Steuerbord übertragen.
Neben dem Challenge, beide Davits parallel zu montieren, waren auch Fähigkeiten als Schreiner für die Holzarbeiten und als Bootsbauer für die Polyesterarbeiten gefragt. Zum Glück vereint Ale all diese Fähigkeiten – ohne ihn wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.
Davits fertig montiertalte Löcher verspachtelt, Gangway neu positioniert
Selbstredend mussten die Löcher der Befestigung der alten Davits verspachtelt werden und es wurde auch gleich ein alter Schaden in einer Stufe der Hecktreppe repariert.
Und wenn wir schon in der Heckbackkiste zugange waren, wurde gleich noch der galvanische Isolator für den Landstromanschluss eingebaut.
Nach erfolgreicher Davit Montage wurde das nächste Projekt in Angriff genommen, nämlich die Montage der ultradünnen, begehbaren Hochleistungs-Solarpanels. Auch hier waren gute Ideen für die Decksmontage, die Kabelführung und Platzierung des Reglers gefragt. Es gelang, die Panels minimal-invasiv zu montieren und die Kabelführung gänzlich hinter der Kabinenverkleidung zu verstecken.
Solarpanels fertig montiert
Tags darauf, bei herrlichem Sonnenschein, wurde geprüft, ob die Panels auch Strom liefern. Das tun sie, und wie sich das auf das Energiemanagement auf SY AVENTURA auswirkt, werden wir diese Saison sehen.
Trotz intensiven und anstrengenden Tagen wurde auch die feine ligurische Küche genossen, der Mensch muss ja etwas essen.
Borgo al marina by nightPolpo alla bracePizza con mortadella e tartufo
An dieser Stelle bedanke ich mich bei Ale und Paul für die grossartige Unterstützung bei diesen AVENTURA Projekten. Es werden noch ein paar weitere folgen, bis alles bereit ist für die grosse Fahrt.
Top motiviert und mit einem vollgepackten Aufgabenkatalog sind wir im Dezember nach Genua gefahren, um an SY AVENTURA einerseits die anstehenden Unterhaltsarbeiten zu erledigen und andererseits die neuen Anschaffungen einzubauen, respektive deren Einbau vorzubereiten.
Mit voll geladenem Auto gings aus der winterlichen und verschneiten Schweiz ins regnerische und windige, aber doch einigermassen warme Genua, wo zuerst in Arrenzano die neue Genua beim Segelmacher abgeholt wurde.
Anschliessend wurde im wettergeschützten Maschinenraum der Motor der jährlichen Revision unterzogen, bevor es dann zum etwas umfangreicheren Unterhalt des Generators ging. Und hier warteten auch bereits die ersten Überraschungen auf: ein Dieselfilter, welcher sich nur mit grösster Mühe abschrauben liess (wahrscheinlich wurde er von Mike Tyson montiert), ein Impeller Wechsel, welcher einer houdinimässigen Fingerfertigkeit bedurfte etc. Da keine Angaben über den letzten Generator Service vorhanden waren, wurde einfach alles gemacht, wobei das Manual fleissig konsultiert werden musste, um die entsprechenden Teile am Generator zu lokalisieren.
Der Westwind hatte draussen mittlerweile eine entsprechende See aufgebaut, welche selbst im hintersten Bereich der Marina, also 3sm nach der Hafeneinfahrt, zu einem vertitablen und unangenehmen Schwell führte. Alle Boote rissen und zogen wie wild an ihren Festmachern, und am nächsten Morgen waren beide Federn zur Dämpfung der Landtrossen von SY AVENTURA gebrochen. Somit entstand noch die Zusatzaufgabe, die zerstörte Federdämpfung mit etwas Stabilerem zu ersetzen und SY AVENTURA neu und besser zu vertäuen.
Der ultimative Challenge war der für uns erstmalige Unterhalt des Bugstrahlers, und zwar während SY AVENTURA im Wasser liegt. Dazu ist ein Spezialtool nötig, welches – zusammen mit den Ersatzteilen – bei AMEL bestellt wurde. Für diese erstmaligen Arbeiten wurde häufig das AMEL Yacht Owner Book konsultiert, welches anschaulich und mit nützlichen Tips den Unterhaltsprozess beschreibt. Das Entfernen der alten Dichtungen am Rumpfdurchlass und an der Propellerachse war besonders heikel, da die Fassung der Dichtungen unbeschädigt bleiben sollte.
Nicht zuletzt wurden die alten Davits entfernt und die vorbereiteten Holzmuster der Halterungen der neuen Simpson Davits probeweise montiert und mit Lasern vermessen. Dies musste gegen Abend erledigt werden, damit die Laserstrahlen auch gut sichtbar wurden. Das Ganze sah aus wie eine Lasershow in der Disco und wir fragten uns, wann wohl die ersten Besucher eintreffen würden. Jedenfalls wurde alles ausgemessen, und die nötigen Korrekturen angebracht, so dass die finalen Halterungen aus Metall in der Schweiz hergestellt werden können.
Auch die beiden neuen Solarmodule wurden an Deck ausgelegt und erste Überlegungen zur Kabelführung und zur Montage angestellt. Hier gilt es noch ein paar Recherchen durchzuführen, um ein optimales Resultat zu erhalten.
Nach den anstrengenden und arbeitsreichen Tagen durfte natürlich die Belohnung in Form eines Dinners mit feinen ligurischen Köstlichkeiten nicht fehlen.
Bugstrahler ausgebautApplikation ÖlinfusionÖlinfusion…Sestri im DezemberArbeitsplatz HafenmoleDas Maintenance TeamXmas in SestriLigurische FleischklösschenPolpo alla brace
Nach den obligaten Putz-, Wasch-, Einkaufsaktionen wurde plangemäss abgelegt und in westlicher Richtung gesegelt. Via einem Stoppover in Imperia war das Ziel Antibes, um beim Hersteller Dessalator den Wassermacher instand stellen zu lassen. Bis kurz vor der Abfahrt in Genua war unklar, ob die SY AVENTURA tatsächlich einen Platz in einer der Marinas im Umkreis von Antibes kriegt. Diverse Absagen im Vorfeld liessen die Skepsis am Plan „Antibes“ wachsen. Schliesslich kam doch noch eine Zusage von Port Gallice in Juan Les Pins, also hiess es nichts wie Leinen los.
Östliche Winde liessen Aventura gut voran kommen wo in Imperia noch einmal die ligurische Küche genossen werden konnte. Tags darauf ging es weiter nach Juan Les Pins, auf schönem Raumschotkurs.
Im Porto Maurizio, ImperiaSunrise in ImperiaGood bye ImperiaUnter VolltuchSunset in Port Gallice, Juan Les Pins
Der zugesagte Hafenplatz in Port Gallice war an der Grenze zu „zu klein“ für die Aventura, welche hier mit dem Schuhlöffel eingeparkt werden musste. Die Anzahl Schiffe im Golfe Juan liess erahnen, warum freie Hafenplätze an der Côte d’Azur im September Mangelware sind. Der Grund für den Platzmangel war die bevorstehene Bootsmesse in Cannes, was zu komplett vollen Marinas an der Côte d’Azur führte.
Die Instandstellung des Wassermachers kam einer Totalrenovation gleich. Der Techniker von Dessalator hat am Wassermacher, bis auf die Pumpen, so ziemlich alles ausgetauscht, was ersetzt werden musste…
Natürlich wurde auch Antibes besichtigt und kulinarisch abgechecked.
Blick von der Kombüse in die BB Backskisteneues Panel des WassermachersIm Port Vauban, AntibesLuxus im Port Vauban, AntibesKunst auf der Hafenmauer
Nach der Reparatur des Wassermachers sollte plangemäss nach Sardinien gesegelt werden. Mangels Wind blieben wir jedoch an der Côte d’Azur und liefen St. Tropez an. Laut Revierführer sollen hier die Frauen freizügiger und die Männer grosszügiger als anderswo sein. Wir haben St. Tropez als ganz schmuck, jedoch ziemlich überteuert und komplett überlaufen erlebt.
Als Überraschung fand jedoch ein Act des SailGP in der Bucht von St. Tropez statt, mit Schweizer Beteiligung. Die Topshots des Segelsports waren am Start: Peter Burling, Ben Ainslie, Jimmy Spithill, Tom Slingsby etc. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen und wir versuchten SY AVENTURA in der ersten Reihe der Zuschauerboote zu positionieren, was sich als nicht leichtes Unterfangen herausstellte. Die Schweizer segelten nicht so erfolgreich, dafür gab es noch einen spektakulären Mastbruch der Neuseeländer zu sehen. Der SailGP war ein kleiner Vorgeschmack auf den AC37 vom nächsten Jahr in Barcelona.
Aventura vor dem Cimetière MarinAventura on my handSunset in der Bucht von St. Tropezvor Anker in der Anse des CanebiersTouristen in St. TropezHopp Schwiz
Vom vollen St. Tropez ging es weiter Richtung Westen zu den Îles d’Hyères wo wir zuerst in der schönen Baie de Port Man bei der Île Port Cross vor Anker gingen. Bis wir von freundlichen aber unerbittlichen Marine Park Rangers gebeten wurden, die Bucht zu verlassen, da hier nur Boote bis 12m Länge ankern dürften. Schön wäre, wenn diese Regel auch irgendwo publiziert wäre. So ging es Anker auf und 2sm über den Passe des Grottes zur Île du Levant, wo wir beim Cap des Grottes einen Ankerplatz fanden, welcher der Grösse der SY AVENTURA gerecht wurde.
beim Cap des Grottes vor AnkerWaschtag auf Aventurakristallklares WasserGrotten der Île du Levantvor der Île du LevantSunset über Île Port Cross
Als nächstes ging es zur Île de Porquerolles, wo SY AVENTURA vor dem Plage de la Courtade vor Anker ging. Weiter ging es in der Rade d’Hyères knappe 5sm nach Hyères Plage und zu einem Besuch der Altstadt von Hyères.
Sunset in der Rade d’HyèresPlace Massilon, HyèresTurm der Tempelritterüber den Dächern von Hyèreskleine Erfrischung in Hyèresein Tor zur Altstadt
Endlich kam der erwartete Westwind auf und so lichtete SY AVENTURA den Anker für einen längeren Schlag zum Cap de Corse.
auf dem Weg nach Korsikamit Genua, Gross und BesanAventura macht gute FahrtSunset unterwegsgood Morning Korsikain der Bucht von Macinaggio
Macinaggio ist ziemlich verschlafen, ist aber gut geeignet für einen Stopp auf dem Weg nach Elba oder Capraia. Das Wasser ist klar, der Ankergrund ist gut haltender Sand, und im Dorf können auch Einkäufe getätigt werden.
Das nächste Ziel war Capraia, wo neben dem Hafen auch das über der Bucht gelegene Dorf besucht wurde.
Isola di CapraiaTorre di Capraiavor Anker in Porto CapraiaPorto Capraiakeep smilingAventura und der TorreForte San GiorgioIsabel und das MeerLighthouse von Capraia
Voraussagungsgemäss drehte der Wind auf SW, so dass SY AVENTURA einen schönen Raumkurs nach Porto Venere segeln konnte. Der darauffolgende windarme aber tüppige Tag wurde mit der Besichtigung von Lerici, Schwimmen und Relaxen verbracht.
Lord Byron soll ja die Strecke zwischen Porto Venere und Lerici schwimmend bewältigt haben; in Lerici war er von zwei Damen eines Etablissements angetan… Nach Befahren dieser Strecke mit SY AVENTURA kann diese sportliche (Schwimm-)Leistung nicht hoch genug bewertet werden.
auf dem Weg nach Porto VenereIsola di GorgonaPunta Bianca der Isola del TinoLerici mit Castelauf Reede in LericiMoorings und Reede in Lericiauf Tour in Lericidu wotsch sicher no es Selfie…nette Ankerbucht in Lericihave a drink
Den günstigen SW Wind nützend, segelten wir weiter nach Santa Margerita Ligure und danach zum momentanen „Heimathafen“ nach Sestri Ponente (Genua), wo SY AVENTURA gehörig retabliert wurde.
Gewitterstimmung bei Santa Margarita LigurePassage von PortofinoAvertura Crew beim ApéroAnstossen auf die Ankunft in Sestri
Nach der Juli Maintenance ging es in der Nationalfeiertagswoche entlang der ligurischen Küste in Richtung Westen. Ein Tiefdruckgebiet über Korsika bescherte uns eine schöne Brise aus ENE, welche uns zuerst nach Loano führte.
Segeln entlang der ligurischen Küsterelaxtes Segelnneues Grosssegel im EinsatzGässchen mit Beiz
Weiter ging es mit auffrischendem Wind aus ENE nach Imperia, wo Aventura im Porto Maurizio festmachte. Das Hafenbüro war von ligurischem Charme, während das Personal sich in italienischem Bürokratismus übte, was zu etwas längeren Bearbeitungszeiten führte… Die kulinarischen Erfahrungen beim Dinner liessen uns jedoch den Bürokratismus schnell vergessen.
RauschefahrtHafenbüro in Imperia…Aventura im Porto MaurizioBeach by nightMoonstruck
Da der Wetterbericht Wind aus West voraussagte, segelten wir, statt wie ursprünglich geplant nach San Remo und weiter zum Cap Martin, gemütlich wieder nach Osten zur Isola Gallinara. Ankern über Nacht war schwellbedingt leider nicht möglich und der kleine Insel-Hafen, wo laut Revierführer festmachen ohne Betreten der Insel möglich sein sollte, stellte sich als doch sehr privat heraus, und wir wurden leider unseres schönen Liegeplatzes verwiesen. Also kam als Alternative die Marina in Alassio zum Zuge.
Isola GallinaraTauchplatz Isola GallinaraIsola GallinaraIsola GallinaraTouristen in AlassioAmerica’s Cup, see you soon!
Das nächste Ziel war Finale Ligure, wo laut Revierführer Plätze für Schiffe bis 18m Länge vorhanden sind. Die frühzeitige Abklärung mit dem Hafenmeister ergab jedoch, dass ihm die SY AVENTURA mit ihren 16m Länge zu gross war. Also ging es statt nach Finale Ligure wieder nach Loano.
Segeln an der ligurischen KüsteRauschefahrtApéroBlutmond in Loano
Mit noch mehr auffrischendem Wind ging es am nächsten Tag flugs nach Varazze, welches uns mit karibischen Farben empfing.
Raumschots unterwegsKaribische Farben vor VarazzePaul und die WellenMarina Varazzepink House in Varazzehübsche Kirche in Varazze
Die letzte Etappe führte uns wieder zurück nach Genua. Der Amwind-Kurs bestätigte einmal mehr, dass die in die Jahre gekommene Genua nicht mehr für akzeptable Wendewinkel taugt und im Winter ersetzt werden muss.
Ein Highlight war die Begegnung mit der SY AMÉLIE OF DUNDALK, mit welcher unser Freund Martin auf grosse Fahrt geht. Martin musste in Genua noch eine Reparatur durchführen, so dass wir nur wenig gemeinsame Hafenzeit zum fachsimpeln hatten. Die Begegnung der beiden Super Maramus auf dem offenen Meer bei 5-6 Beaufort war jedoch eindrucksvoll.
Marina VarazzeHaus mit AussichtLido VarazzeAmélie of Dundalk in voller Fahrt
Angereist mit dem hehren Ziel, dem Kabelverhau auf der SY AVENTURA den Garaus zu machen, haben wir uns nicht nur damit, sondern auch mit anderen pendenten Arbeiten beschäftigt. So wurde die Unterhaltungselektronik aus den 1990er Jahren ausgebaut und entsorgt, zusammen mit dem mindestens so alten Vorwärts-Sonar, sowie den Manuals von Geräten, welche gar nicht mehr an Bord eingebaut sind…
Unterhaltungselektronik des neuen Jahrtausends wurde bestellt und wird nächstens eingebaut. Sound on….
Nicht angeschlossene Drähte und Kabel wurden ausgebaut, verschiedene Instrumente professionell verdrahtet und über Schalter geführt. Zudem haben wir es endlich geschafft, die vorhandenen Instrumente via einen Adapter in den neuen Datenbus zu integrieren und somit auf dem neuen Plotter darstellen zu können.
Kabelverhau mit offenen AnschlüssenNeue Schalter für Instrumente, AIS und 24V SteckdoseBisherige Instrumente im neuen Plotter integrierthier war mal das Vorwärtssonar…wie wird der Wellenalternator angeschlossen?
Beim Wellenalternator wurde im letzten Herbst der Spannungsregler ersetzt. Nur dass die Verkabelung jetzt nicht mehr zum Setup des Schiffs passte und das Ding, nachdem wir es endlich ausprobieren konnten, nicht richtig funktionierte. Finde den Fehler….
Natürlich haben auch Maintenance Arbeiten schöne Seiten. Ein Nebeneffekt ist, dass die technischen Innereien, Kabelführungen etc. von SY AVENTURA immer besser verstanden werden. Ein weiterer ist das mediterrane Klima und die feine ligurische Kulinarik und natürlich, auch einmal segeln zu gehen.
SonntagssegelnDelfinbesuchgrosse TümlerGood morning in SestriBreakfast im Borgo al MarinaAusblick in die Marina
Der Segelsonntag bescherte uns mit 4-5 Bft eine nette Brise, so dass wir im Golf von Genua einen angenehmen Tagesschlag segeln konnten. Als Highlight gabs noch Besuch von Delfinen, welche sich einige Zeit mit der Bugwelle von SY AVENTURA amüsierten.
Ein Juni Törn im Golf von Genua sollte doch eigentlich schönes Wetter und Wind bedeuten, so meint man eigentlich. Leider war dem nicht so: der Anfang bewölkt und gewitterhaft, jedoch immerhin mit etwas Wind, so dass das neue Grosssegel getestet werden konnte, dann tatsächlich ein voll verregneter Tag, gefolgt von schönem Wetter und wenig bis keinem Wind, prägten diesen Törn.
das neue Grosssegel steht gutdas neue Grosssegel auf StB Bugunter Schweizer Flagge
Nach dem Must-Have Stopp im pitoresken und sauteuren Portofino ging es weiter nach S. Margharita Ligure wo die SY AVENTURA neben einer Schönheit aus Holz und Messing, der TIRRENIA II, liegen durfte. Der nachfolgende Regentag wurde im Hafen abgewettert, wo auch gleich noch der Propeller von den in Sestri gesammelten Kalkwürmern befreit wurde.
S. Marharita Ligure zeigte sich sehr symphatisch, freundlich und kulinarisch interessant.
happy Dinghy Ridedie Crew in PortofinoAventura neben Tirrenia IIeine Schönheit als NachbarinTirrenia IIangemessene Flaggengrösse…Abendstimmung S. Margharita LigureDinner in S. Margharita Ligure
Der Schlag nach Porto Venere war – unterbrochen durch einen wenige Meilen dauernden Segelversuch – eine einzige, nervtötende Motorerei. Das Highlight war die einzigartige Szenerie von Cinque Terre, gefolgt von der Einfahrt nach Porto Venere.
In Porto Venere gings zum Ankerplatz, der kleine Hafen war auch in der Vorsaison bereits voll.
Monterosso al MareCorniglia sonnenbeschienenBadeplausch vor Vernazzaunterschiedliche Felsformationenbeeindruckende FelsformationenPorto VenereBlick auf Porto VenereGruppenbild mit Damenim Dinghy zum DinnerPorto Venere by nightAventura am Ankerplatz
Auf dem Rückweg nach Genua liefen wir zuerst Rapallo an, wo wir jedoch feststellten, dass Ankern nicht möglich ist und die Marina Carlo Riva offenbar neue Stege erhält. So kam es, dass wir wieder in S. Margharita Ligure landeten, diesmal jedoch am Ankerplatz und nicht in der Marina.
Auch auf dem letzten Schlag zurück nach Sestri Ponente war uns kein Windglück beschieden und so endete dieser Törn mit einer vernichtenden Bilanz von Segel- zu Motormeilen. Es war trotzdem schön und allen hat es gut gefallen, auf der SY AVENTURA unterwegs zu sein.
Die SY AVENTURA liegt bekanntlich in Genua, um die nötigen Unterhalts- und Ausbauarbeiten nahe der Schweiz durchführen zu können. So, let the work begin – repair now, sail later…
Seit der Übernahme und den ersten Törns im 2022 ist die Unterhaltsliste ziemlich angewachsen und wurde im Winter 22/23 in mehreren Sessions soweit wie möglich abgearbeitet. Natürlich wird die Liste nie ganz leer sein….
Es ist nicht immer einfach, die benötigten Ersatzteile rasch zu erhalten, es braucht dazu einiges an Recherche, Organisationstalent und Geduld. Auch willkommene Unterstützung aus dem Familien- und Freundeskreis machen die Arbeiten leichter – geteiltes Leid ist halbes Leid. Zudem ist vieles kaum alleine machbar.
Neben den Arbeiten an der SY AVENTURA wird auch die Umgebung des Hafenplatzes, also Sestri Ponente und Genua fleissig erkundet.
Blick zu den NachbarnGood Morning in SestriBlick zur Werftneue Ankerwaschpumpeneues Grosssegelneuer Plotterneuer Aussenborder mit Liftneue WC Schläuche und neuer Siphonneues Mückengitter achternim Cafe Al Borgo MarinaAventurafleissige Werftarbeiter…Einkauf mit dem BordveloPorto AnticoXmas Altstadt SestriMarina de Aeroportoklares Meer in Arrenzano
Im September ging es zuerst entlang der ligurischen Küste nach San Remo, um dann bei herrlichem Wind nach Korsika und Calvi zu segeln. Das Ziel war, an der Westküste Korsikas nach Süden zu segeln, und via der Strasse von Bonifacio nach Elba und zurück nach Genua zu segeln.
Wind hatte es dieses Mal genug, wenn auch nicht immer aus der „richtigen“ Richtung. Der Kreuzeigenschaften der in die Jahre gekommenen Genua sind definitiv nicht die besten. Aber es ist ja geplant, nebst dem Grosssegel auch die Genua zu ersetzen.
Die Küste Korsikas ist felsig und mit tückischen Untiefen gespickt, aber wunderschön und wild. Man findet auch noch einsame Ankerbuchten, auch wenn diese mit teils abenteuerlichen Einfahrten anzulaufen sind.
In der Strasse von Bonifacio, den südlich von Korsika gelegenen Inseln (z.B. Ile Lavezzi) und dem sardinischen Maddalena Archipel herrscht im September Hochbetrieb und es ist entsprechend schwierig einen sicheren und geschützten Ankerplatz zu finden. Am besten gefallen hat die Ile Lavezzi mit ihrem „Peggy’s Cove“-ähnlichem Charme und ihrer tragischen Historie: am 14. Februar 1855 zerschellte die französische Fregatte „La Sémillante“ auf ihrem Weg von Toulon nach der Krim an den Klippen von Lavezzi und riss 592 Menschen in den Tod. Zwei Friedhöfe und ein Denkmal erinnern an diese Katastrophe.
in Calvies hat etwas Welledas wird etwas Wind gebenauf dem Weg nach KorsikaAdios San Remowilde korsische KüsteFriedhof der Opfer der La SémillanteAnse d’AguiliaSteilküste von Bonifacio
Wetter und Zeitplan liessen keinen Besuch des Maddalena Archipels zu, und so ging es an der korsischen Ostküste nach Norden nach Solenzara, um dann die Überfahrt nach Elba und Porto Azzurro unter die Segel zu nehmen.
Auf dem Weg nach Portoferraio hatte die SY AVENTURA dann auch noch einen Maschinenausfall, genauer ist die Pumpe des inneren Kühlkreislaufes ausgefallen, respektive durchgerostet. Dies führte zu einem länger als ursprünglich geplanten Aufenthalt in Portoferraio und entsprechend hektischem Organisieren einer neuen Kühlwasserpumpe. AVENTURA machte ihrem Namen alle Ehre, wenn auch auf diese Art Abenteuer gut hätte verzichtet werden können. Touristisch wars trotzdem interessant.
PortoferraioAussicht vom Forte FalconeAussicht von der Bar La VelaDarsena MedicaeaRainbow in the sky
Der Törn Ende Juli/Anfang August von Genua nach Portofino, Cinque Terre und Porto Venere zeichnete sich durch hohe Temperaturen, wenig Wind und viele Yachten auf den Ankerplätzen aus. Ferienzeit halt. Schönes Segeln war eigentlich nur im Golf von La Spezia möglich, da leider nur zum Spass und nicht um Strecke zu machen. Man nimmt’s trotzdem.
Adios Porto Venerevor Anker vor PortofinoPorto Venereim Driving SeatHafen PortofinoPorto VenereCinque Terreeinducksvolle SteilküsteTourist in PortofinoAbendstimmung in Porto VenereCinque TerreCinque Terredas Lido ist voll…Ankerplatz in Porto VenereAbendstimmung in Porto VenereAbendstimmung in Porto VenerePorto Venere by Night