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Côte d’Azur, Cape de Corse und Capraia

Nach den obligaten Putz-, Wasch-, Einkaufsaktionen wurde plangemäss abgelegt und in westlicher Richtung gesegelt. Via einem Stoppover in Imperia war das Ziel Antibes, um beim Hersteller Dessalator den Wassermacher instand stellen zu lassen. Bis kurz vor der Abfahrt in Genua war unklar, ob die SY AVENTURA tatsächlich einen Platz in einer der Marinas im Umkreis von Antibes kriegt. Diverse Absagen im Vorfeld liessen die Skepsis am Plan „Antibes“ wachsen. Schliesslich kam doch noch eine Zusage von Port Gallice in Juan Les Pins, also hiess es nichts wie Leinen los.

Östliche Winde liessen Aventura gut voran kommen wo in Imperia noch einmal die ligurische Küche genossen werden konnte. Tags darauf ging es weiter nach Juan Les Pins, auf schönem Raumschotkurs.

Der zugesagte Hafenplatz in Port Gallice war an der Grenze zu „zu klein“ für die Aventura, welche hier mit dem Schuhlöffel eingeparkt werden musste. Die Anzahl Schiffe im Golfe Juan liess erahnen, warum freie Hafenplätze an der Côte d’Azur im September Mangelware sind. Der Grund für den Platzmangel war die bevorstehene Bootsmesse in Cannes, was zu komplett vollen Marinas an der Côte d’Azur führte.

Die Instandstellung des Wassermachers kam einer Totalrenovation gleich. Der Techniker von Dessalator hat am Wassermacher, bis auf die Pumpen, so ziemlich alles ausgetauscht, was ersetzt werden musste…

Natürlich wurde auch Antibes besichtigt und kulinarisch abgechecked.

Nach der Reparatur des Wassermachers sollte plangemäss nach Sardinien gesegelt werden. Mangels Wind blieben wir jedoch an der Côte d’Azur und liefen St. Tropez an. Laut Revierführer sollen hier die Frauen freizügiger und die Männer grosszügiger als anderswo sein. Wir haben St. Tropez als ganz schmuck, jedoch ziemlich überteuert und komplett überlaufen erlebt.

Als Überraschung fand jedoch ein Act des SailGP in der Bucht von St. Tropez statt, mit Schweizer Beteiligung. Die Topshots des Segelsports waren am Start: Peter Burling, Ben Ainslie, Jimmy Spithill, Tom Slingsby etc. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen und wir versuchten SY AVENTURA in der ersten Reihe der Zuschauerboote zu positionieren, was sich als nicht leichtes Unterfangen herausstellte. Die Schweizer segelten nicht so erfolgreich, dafür gab es noch einen spektakulären Mastbruch der Neuseeländer zu sehen. Der SailGP war ein kleiner Vorgeschmack auf den AC37 vom nächsten Jahr in Barcelona.

Vom vollen St. Tropez ging es weiter Richtung Westen zu den Îles d’Hyères wo wir zuerst in der schönen Baie de Port Man bei der Île Port Cross vor Anker gingen. Bis wir von freundlichen aber unerbittlichen Marine Park Rangers gebeten wurden, die Bucht zu verlassen, da hier nur Boote bis 12m Länge ankern dürften. Schön wäre, wenn diese Regel auch irgendwo publiziert wäre. So ging es Anker auf und 2sm über den Passe des Grottes zur Île du Levant, wo wir beim Cap des Grottes einen Ankerplatz fanden, welcher der Grösse der SY AVENTURA gerecht wurde.

Als nächstes ging es zur Île de Porquerolles, wo SY AVENTURA vor dem Plage de la Courtade vor Anker ging. Weiter ging es in der Rade d’Hyères knappe 5sm nach Hyères Plage und zu einem Besuch der Altstadt von Hyères.

Sunset in der Rade d’Hyères

Endlich kam der erwartete Westwind auf und so lichtete SY AVENTURA den Anker für einen längeren Schlag zum Cap de Corse.

Macinaggio ist ziemlich verschlafen, ist aber gut geeignet für einen Stopp auf dem Weg nach Elba oder Capraia. Das Wasser ist klar, der Ankergrund ist gut haltender Sand, und im Dorf können auch Einkäufe getätigt werden.

Das nächste Ziel war Capraia, wo neben dem Hafen auch das über der Bucht gelegene Dorf besucht wurde.

Voraussagungsgemäss drehte der Wind auf SW, so dass SY AVENTURA einen schönen Raumkurs nach Porto Venere segeln konnte. Der darauffolgende windarme aber tüppige Tag wurde mit der Besichtigung von Lerici, Schwimmen und Relaxen verbracht.

Lord Byron soll ja die Strecke zwischen Porto Venere und Lerici schwimmend bewältigt haben; in Lerici war er von zwei Damen eines Etablissements angetan… Nach Befahren dieser Strecke mit SY AVENTURA kann diese sportliche (Schwimm-)Leistung nicht hoch genug bewertet werden.

Den günstigen SW Wind nützend, segelten wir weiter nach Santa Margerita Ligure und danach zum momentanen „Heimathafen“ nach Sestri Ponente (Genua), wo SY AVENTURA gehörig retabliert wurde.

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Loano, Imperia, Alassio und Varazze

Nach der Juli Maintenance ging es in der Nationalfeiertagswoche entlang der ligurischen Küste in Richtung Westen. Ein Tiefdruckgebiet über Korsika bescherte uns eine schöne Brise aus ENE, welche uns zuerst nach Loano führte.

Weiter ging es mit auffrischendem Wind aus ENE nach Imperia, wo Aventura im Porto Maurizio festmachte. Das Hafenbüro war von ligurischem Charme, während das Personal sich in italienischem Bürokratismus übte, was zu etwas längeren Bearbeitungszeiten führte… Die kulinarischen Erfahrungen beim Dinner liessen uns jedoch den Bürokratismus schnell vergessen.

Da der Wetterbericht Wind aus West voraussagte, segelten wir, statt wie ursprünglich geplant nach San Remo und weiter zum Cap Martin, gemütlich wieder nach Osten zur Isola Gallinara. Ankern über Nacht war schwellbedingt leider nicht möglich und der kleine Insel-Hafen, wo laut Revierführer festmachen ohne Betreten der Insel möglich sein sollte, stellte sich als doch sehr privat heraus, und wir wurden leider unseres schönen Liegeplatzes verwiesen. Also kam als Alternative die Marina in Alassio zum Zuge.

Das nächste Ziel war Finale Ligure, wo laut Revierführer Plätze für Schiffe bis 18m Länge vorhanden sind. Die frühzeitige Abklärung mit dem Hafenmeister ergab jedoch, dass ihm die SY AVENTURA mit ihren 16m Länge zu gross war. Also ging es statt nach Finale Ligure wieder nach Loano.

Mit noch mehr auffrischendem Wind ging es am nächsten Tag flugs nach Varazze, welches uns mit karibischen Farben empfing.

Die letzte Etappe führte uns wieder zurück nach Genua. Der Amwind-Kurs bestätigte einmal mehr, dass die in die Jahre gekommene Genua nicht mehr für akzeptable Wendewinkel taugt und im Winter ersetzt werden muss.

Ein Highlight war die Begegnung mit der SY AMÉLIE OF DUNDALK, mit welcher unser Freund Martin auf grosse Fahrt geht. Martin musste in Genua noch eine Reparatur durchführen, so dass wir nur wenig gemeinsame Hafenzeit zum fachsimpeln hatten. Die Begegnung der beiden Super Maramus auf dem offenen Meer bei 5-6 Beaufort war jedoch eindrucksvoll.

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Maintenance Juli 23

Angereist mit dem hehren Ziel, dem Kabelverhau auf der SY AVENTURA den Garaus zu machen, haben wir uns nicht nur damit, sondern auch mit anderen pendenten Arbeiten beschäftigt. So wurde die Unterhaltungselektronik aus den 1990er Jahren ausgebaut und entsorgt, zusammen mit dem mindestens so alten Vorwärts-Sonar, sowie den Manuals von Geräten, welche gar nicht mehr an Bord eingebaut sind…

Unterhaltungselektronik des neuen Jahrtausends wurde bestellt und wird nächstens eingebaut. Sound on….

Nicht angeschlossene Drähte und Kabel wurden ausgebaut, verschiedene Instrumente professionell verdrahtet und über Schalter geführt. Zudem haben wir es endlich geschafft, die vorhandenen Instrumente via einen Adapter in den neuen Datenbus zu integrieren und somit auf dem neuen Plotter darstellen zu können.

Beim Wellenalternator wurde im letzten Herbst der Spannungsregler ersetzt. Nur dass die Verkabelung jetzt nicht mehr zum Setup des Schiffs passte und das Ding, nachdem wir es endlich ausprobieren konnten, nicht richtig funktionierte. Finde den Fehler….

Natürlich haben auch Maintenance Arbeiten schöne Seiten. Ein Nebeneffekt ist, dass die technischen Innereien, Kabelführungen etc. von SY AVENTURA immer besser verstanden werden. Ein weiterer ist das mediterrane Klima und die feine ligurische Kulinarik und natürlich, auch einmal segeln zu gehen.

Der Segelsonntag bescherte uns mit 4-5 Bft eine nette Brise, so dass wir im Golf von Genua einen angenehmen Tagesschlag segeln konnten. Als Highlight gabs noch Besuch von Delfinen, welche sich einige Zeit mit der Bugwelle von SY AVENTURA amüsierten.

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S. Margharita Ligure, Cinque Terre und Porto Venere

Ein Juni Törn im Golf von Genua sollte doch eigentlich schönes Wetter und Wind bedeuten, so meint man eigentlich. Leider war dem nicht so: der Anfang bewölkt und gewitterhaft, jedoch immerhin mit etwas Wind, so dass das neue Grosssegel getestet werden konnte, dann tatsächlich ein voll verregneter Tag, gefolgt von schönem Wetter und wenig bis keinem Wind, prägten diesen Törn.

Nach dem Must-Have Stopp im pitoresken und sauteuren Portofino ging es weiter nach S. Margharita Ligure wo die SY AVENTURA neben einer Schönheit aus Holz und Messing, der TIRRENIA II, liegen durfte. Der nachfolgende Regentag wurde im Hafen abgewettert, wo auch gleich noch der Propeller von den in Sestri gesammelten Kalkwürmern befreit wurde.

S. Marharita Ligure zeigte sich sehr symphatisch, freundlich und kulinarisch interessant.

Der Schlag nach Porto Venere war – unterbrochen durch einen wenige Meilen dauernden Segelversuch – eine einzige, nervtötende Motorerei. Das Highlight war die einzigartige Szenerie von Cinque Terre, gefolgt von der Einfahrt nach Porto Venere.

In Porto Venere gings zum Ankerplatz, der kleine Hafen war auch in der Vorsaison bereits voll.

Auf dem Rückweg nach Genua liefen wir zuerst Rapallo an, wo wir jedoch feststellten, dass Ankern nicht möglich ist und die Marina Carlo Riva offenbar neue Stege erhält. So kam es, dass wir wieder in S. Margharita Ligure landeten, diesmal jedoch am Ankerplatz und nicht in der Marina.

Auch auf dem letzten Schlag zurück nach Sestri Ponente war uns kein Windglück beschieden und so endete dieser Törn mit einer vernichtenden Bilanz von Segel- zu Motormeilen. Es war trotzdem schön und allen hat es gut gefallen, auf der SY AVENTURA unterwegs zu sein.

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Maintenance Winter 22

Die SY AVENTURA liegt bekanntlich in Genua, um die nötigen Unterhalts- und Ausbauarbeiten nahe der Schweiz durchführen zu können. So, let the work begin – repair now, sail later…

Seit der Übernahme und den ersten Törns im 2022 ist die Unterhaltsliste ziemlich angewachsen und wurde im Winter 22/23 in mehreren Sessions soweit wie möglich abgearbeitet. Natürlich wird die Liste nie ganz leer sein….

Es ist nicht immer einfach, die benötigten Ersatzteile rasch zu erhalten, es braucht dazu einiges an Recherche, Organisationstalent und Geduld. Auch willkommene Unterstützung aus dem Familien- und Freundeskreis machen die Arbeiten leichter – geteiltes Leid ist halbes Leid. Zudem ist vieles kaum alleine machbar.

Neben den Arbeiten an der SY AVENTURA wird auch die Umgebung des Hafenplatzes, also Sestri Ponente und Genua fleissig erkundet.

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Korsika und Elba

Im September ging es zuerst entlang der ligurischen Küste nach San Remo, um dann bei herrlichem Wind nach Korsika und Calvi zu segeln. Das Ziel war, an der Westküste Korsikas nach Süden zu segeln, und via der Strasse von Bonifacio nach Elba und zurück nach Genua zu segeln.

Wind hatte es dieses Mal genug, wenn auch nicht immer aus der „richtigen“ Richtung. Der Kreuzeigenschaften der in die Jahre gekommenen Genua sind definitiv nicht die besten. Aber es ist ja geplant, nebst dem Grosssegel auch die Genua zu ersetzen.

Die Küste Korsikas ist felsig und mit tückischen Untiefen gespickt, aber wunderschön und wild. Man findet auch noch einsame Ankerbuchten, auch wenn diese mit teils abenteuerlichen Einfahrten anzulaufen sind.

In der Strasse von Bonifacio, den südlich von Korsika gelegenen Inseln (z.B. Ile Lavezzi) und dem sardinischen Maddalena Archipel herrscht im September Hochbetrieb und es ist entsprechend schwierig einen sicheren und geschützten Ankerplatz zu finden. Am besten gefallen hat die Ile Lavezzi mit ihrem „Peggy’s Cove“-ähnlichem Charme und ihrer tragischen Historie: am 14. Februar 1855 zerschellte die französische Fregatte „La Sémillante“ auf ihrem Weg von Toulon nach der Krim an den Klippen von Lavezzi und riss 592 Menschen in den Tod. Zwei Friedhöfe und ein Denkmal erinnern an diese Katastrophe.

Wetter und Zeitplan liessen keinen Besuch des Maddalena Archipels zu, und so ging es an der korsischen Ostküste nach Norden nach Solenzara, um dann die Überfahrt nach Elba und Porto Azzurro unter die Segel zu nehmen.

Auf dem Weg nach Portoferraio hatte die SY AVENTURA dann auch noch einen Maschinenausfall, genauer ist die Pumpe des inneren Kühlkreislaufes ausgefallen, respektive durchgerostet. Dies führte zu einem länger als ursprünglich geplanten Aufenthalt in Portoferraio und entsprechend hektischem Organisieren einer neuen Kühlwasserpumpe. AVENTURA machte ihrem Namen alle Ehre, wenn auch auf diese Art Abenteuer gut hätte verzichtet werden können. Touristisch wars trotzdem interessant.

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Cinque Terre und Porto Venere

Der Törn Ende Juli/Anfang August von Genua nach Portofino, Cinque Terre und Porto Venere zeichnete sich durch hohe Temperaturen, wenig Wind und viele Yachten auf den Ankerplätzen aus. Ferienzeit halt. Schönes Segeln war eigentlich nur im Golf von La Spezia möglich, da leider nur zum Spass und nicht um Strecke zu machen. Man nimmt’s trotzdem.

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Überfahrt zum neuen Heimathafen

Am 4. Juni 2022 übernahmen wir unsere neu erworbene Segeljacht in Leros Griechenland und überführten sie in ihren neuen Heimathafen nach Genua.

Zuerst stand aber die Inbetriebnahme von SY AVENTURA auf dem Programm: die ehemalige SY SERAFINE stand nämlich wegen der Pandemie seit gut zwei Jahren auf dem Trockenen.

Die Überfahrt selbst war geprägt von wenig Wind oder Wind auf die Nase und einigen technischen Problemen. So kam es, dass wir in Pylos, noch vor der Überquerung des Ionischen Meeres, einen Sicherheitsstopp zum Tanken einlegen mussten. Und in Reggio di Calabria gab es den nächsten Stopp zur Reparatur des 24V Alternators, sowie den Versuchen zur Reparatur der Generators und des Wellengenerators.

Mit der Durchquerung der Strasse von Messina, wo wir Schwertfischer bei der Jagd beobachten konnten, gings in Thyrrenische Meer. Herrliche Sonnenuntergänge, zum Beispiel bei der Passage von Stromboli, versüssten die Fahrt. Auch windmässig lief es etwas besser, so dass wir in Giannutri noch einen Halt einlegen konnten.

Plangemäss erreichten wir den neuen Heimathafen in Genua (Sestri Ponente) und konnten uns nach kurzer Erholung an die weiteren Arbeiten machen. Genua wurde als neuer Heimathafen auserkoren, weil es der am nächsten zur Schweiz gelegene Hafen ist und relativ schnell mit dem Auto oder dem Zug aus der Schweiz erreicht werden kann. Hier sollen die notwendigen Austausch- und Reparaturarbeiten stattfinden, bevor es dann auf die grosse Reise geht.

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