Nach einer weiteren ambulanten Behandlung meines linken Fusses, diesmal im PAS l’Alguer, und zwei weiteren Spritzen in den Allerwertesten, wurde es langsam Zeit, Valencia zu verlassen.
Die Windprognose war für einmal vielversprechend und so liefen wir am späten Nachmittag aus Valencia bei schönem Wind aus, um in der Nacht die knapp 90sm nach Ibiza zu segeln.
in ValenciaAusfahrt ValenciaAusfahrt Valencia
In der Nacht musste zwar wieder einmal der Volvo ran, aber vorher und nachher war schönes Segeln angesagt, was doch für einmal eine schöne Abwechslung war.
Am Morgen erreichten wir Ibiza und kurz nach dem Mittag den Ankerplatz in der Cala Talamanca bei Ibiza Stadt. Der Ankerplatz war gut besucht und auch vor Ibiza war viel Betrieb auf dem Meer.
Easy Sailing to IbizaEs Vedrà, IbizaEinzelgefahr vor Ibiza TownEasy Sailing to Ibiza
Am Abend brachte uns das Dinghy RAFINE wohlbehalten an Land. Hier verliess uns Ale, um mit dem Nachtflug von Edelweiss zurück in die Schweiz zu fliegen. Isabel und ich besichtigen etwas Ibiza Stadt und dinierten an Land. Ibiza Stadt beeindruckte uns nicht besonders: sehr touristisch, schrill und eher teuer.
Der Wetterbericht prognostizierte für den nächsten Tag einigermassen guten Wind für den Schlag in Richtung Cartagena. So verliessen wir das ziemlich überfüllte Ibiza und segelten gemütlich in Richtung Cartagena.
Bei schönem Wind aus der richtigen Richtung konnten wir zügig in Richtung Cartagena segeln, eine Strecke von immerhin 140sm. Noch lange sahen wir Ibiza achteraus, jedoch immer kleiner werdend. Die Nacht verlief ruhig und der nächste Tag erwachte bei leichter Bewölkung, was ganz angenehm war nach den sengenden Temperaturen der letzen Tage. Am Nachmittag fiel der Anker in der offenen Bucht bei Algameca Chica in den Sand. Der idyllische Abend vor Anker ging in die Nacht über, welche ab zwei Uhr morgens leider gar nicht mehr ruhig war: der aufkommende SW Wind brachte Wellen und einen unangenehmen Schwell, so dass SY AVENTURA hin und her schwankte, dass es uns fast aus dem Bett warf. An viel Schlaf war nicht mehr zu denken, und nach dem ersten Büchsenlicht gingen wir ankerauf und verlegten SY AVENTURA in den Yacht Port Cartagena. Endlich war es ruhig und wir konnten auch von Cartagena noch etwas sehen.
Morgenstimmung auf dem Weg nach CartagenaAbendstimmung in Algameca ChicaSunset in Algameca ChicaIsabel zeigt FlaggeAlgameca ChicaEinfahrt Puerto Cartagena
Cartagena – gegründet von den Karthagern ca. 227 v. Chr. – ist eine schöne Stadt mit einer über 2500 Jahre alten Historie. Sie spielte in der Antike, im Mittelalter und auch in der Neuzeit eine wichtige Rolle. Kulinarisch zu empfehlen ist das El Cantón, welches sich in Dekoration und Menu-Auswahl an die Kantonale Revolution von 1873 anlehnt. Da erklärte sich Cartagena für mehrere Monate zur unabhängigen Republik.
Cartagena ist bekannt für seine antiken Ruinen, und ist immer noch ein wichtiger Marine- und Handelshafen. Uns hat’s jedenfalls gut gefallen in Cartagena.
Puerto de CartagenaAmphitheaterCartagena, WerftarealCartagena CartagenaStilleben in CartagenaAn Bord von SY NADINESunset im Yacht Port CartagenaSelfie im Castell de la ConceptiónTapas, Longanisa…Jamón Iberico…
Mit genügend Zeit zur Verfügung konnten wir die restlichen ca. 120sm bis Almerimar in kleinere gemütliche Schläge aufteilen, und uns nach dem vorherrschenden Wind richten.
Der erste Schlag führte uns mit gutem Wind aus achterlicher Richtung zur Bahia Del Hornillo, einer Bucht nahe bei Aguilas. Der Grund besteht aus Sand und sehr viel Seegras, nach unserer Erfahrung praktisch ausschliesslich aus Seegras, so dass es einige Anläufe brauchte, bis das Eisen wirklich hielt. Bei Anbruch der Nacht waren dann auch alle Tagesausflügler verschwunden und wir konnten die Ruhe der Bucht geniessen.
Unterwegs mit dem BalloonerRoli mit BalloonerCabo CopeCabo CopeSunrise in Bahia del HornilloBaia del HornilloAnkern vor architektonischen Sünden…
Bei gleichen angenehmen Windbedingungen segelten wir tags darauf gemütlich zur Ensenada de Agua Amarga, auch Bitter Water Bay genannt. Hier war viel Betrieb mit kleinen spanischen Booten, welche aber am Abend alle nach Hause fuhren, so dass wir auch hier die Bucht für uns alleine hatten.
Sunrise Baia Agua AmargaVor Anker in Agua AmargaAgua AmargaAgua AmargaSelfie in der Cala Agua AmargaAventura on my hand
Nach einer ruhigen Nacht und einer morgendlichen SUP Tour an den Strand ging es ankerauf für den Schlag zum Cabo Gata, einem Kap mit eindrucksvoller Natur. Schönster achterlicher Wind machte die Fahrt mit der Passatbesegelung zum puren Segelvergnügen. Schnell waren wir am Ankerplatz in der Cala Cabo Gata, wo das Eisen in den Sand fiel. Auch hier war viel Wochendbetrieb, mit Seekayaks, kleinen Motorbooten und den unsäglichen Jetskies. Erst am Abend wurde es ruhiger und wir waren mit anderen Yachten aus Holland, Frankreich und Deutschland alleine.
Cala Agua AmargaUnterwegs zum Cabo GataUnterwegs mit dem BalloonerÜber 8 kn Fahrt, das freut das Seglerherz
Tags drauf setzen wir Segel, um mit einem kurzen Schlag nach Almería zu gelangen. Neben dem Club de Mar fiel der Anker, und schon bald war das Dinghy RAFINE bereit, uns an Land zur Stadtbesichtigung zu bringen.
Beeindruckend war die Alcazaba, die maurische Festung, welche im 10. Jahrhundert errichtet wurde. Teile der Alcazaba dienten als Kulisse zu Hollywood Filmen wie „Indiana Jones“. Leider war die Alcazaba wegen Renovation geschlossen, so dass wir das Innere nicht besichtigen konnten. Die Kathedrale von Alemería beeindruckt mit einer Mischung aus Gotik und Renaissance. Die Kathedrale ist auch eine Festung, und diente der Verteidigung gegen die Angriffe der Berber. Erstaunt waren wir, als wir bereits am Montag Nachmittag ziemlich aufgebretzelte Damen vor den Clubs Schlange stehen sahen. Des Rätsels Lösung: es war die Feria de Almería, ein Fest zu Ehren der Schutzpatronin Virgen del Mar, welches sich gleich über neun Tage hinstreckt. In dieser Woche sollte man in Almería, neben feiern, nicht allzuviel erreichen wollen.
Placa de la Constitutión Placa de la Constitutión AlcazabaAlcazabaKathedrale RathausKathedraleEine Woche Fiesta…
Da für die nächsten Tage West Wind in Sturmstärke vorausgesagt war, segelten wir bei noch gemässigten Bedingungen zwei Tage früher als geplant zum Zielhafen dieser Etappe – nach Almerimar. Etwas überraschend wurde uns der Liegeplatz gleich neben der SY NADINE zugeteilt, der Jeanneau 53 von René, Yindi und Alexandre, welche wir bereits in Cartagena ausgiebig besichtigen durften.
In Almerimar bleibt die SY AVENTURA bis Anfang November und kommt im Oktober in den Genuss einer ausgedehnten Maintenance. Um dies alles zu organisieren, konnte ich die Tage bis zum Rückflug in die Schweiz gut nutzen.
Checkin in Almerimar Puerto AlmerimarAventura und NadineValencia-Almerimar
In Barcelona kamen Isabel, Barbara und Ale an Bord der SY AVENTURA und nach einem oppulenten Dinner in der Bar Cañete verliess uns Rico tags darauf, um zur Hochzeit von Marine Jimenez nach Castres zu reisen.
Die Bar Cañete – ausgezeichnet mit Michelin Meriten – offeriert traditionelle katalanische Küche mit Frischprodukten von den lokalen Märkten. Das Resultat für den Gast ist ein Hochgenuss.
Bar Cañete – must haveBar Cañetein der Bar CañeteRabo de toro deshuesado al vino tinto y puré de patataSteak tartare de filete de vaca vieja con patats fritasBerenjenas fritas cordobesas a la mielBuñelos de bacalaoCanelón de pularda rustida con bechamel de foieBomba picantona de la Barceloneta
Nach Erledigung der Formalitäten verliessen wir Barcelona und die Marina Vela, um gemütlich in Richtung SW zu fahren, respektive – sofern der Wind es zuliess – zu segeln.
In Sitges fiel der Anker in den Sand und das Dinghy RAFINE brachte uns an den Strand und in das Restaurant vom Real Club Nautico Sitges. Tags darauf ging es bei ähnlichen Bedingungen weiter nach Tarragona.
Port VellAusfahrt Marina Velalast view to Barcelonaim Real Club Nauitico SitgesReady zum Landgangin Tarragona
Da ich wieder einmal Probleme mit meinem linken Fuss hatte – das leidige Tarsal Tunnel Syndrom poppte wieder einmal auf – suchte ich noch ein Spital – das Hospital Viamed Monegal – auf, um das behandeln zu lassen. Dieser Spitalbesuch war eine Erfahrung der anderen Art: neues Spital, alte Prozesse, freundliche aber sowas von total unfähigem Personal, dass sogar die Spanier reklamierten. Nun ja, nachdem Isabel und ich dem senilen Arzt die Diagnose und die Behandlung erklärt hatten, kriegte ich endlich die Linderung verschaffende Kortison-Spritze. Bald kam die Besserung und es konnte tags darauf weiter gehen.
Leider ohne Wind und bei brütender Hitze wurde es ein langer Tag, bis in Puerto dels Alfacs, welches zum Delta des Rio Ebre gehört, endlich der Anker fiel. Eine sternenklare Nacht mit vielen Sternschnuppen entschädigte uns für den zermürbenden Motorenlärm.
busy in the galleyDinner vor Anker in Puerto dels AlfacsSternschnuppen in Puerto dels Alfacs
Weiter ging es nach Castellón, wo wieder einmal ein Hafen angelaufen wurde. Leider waren wir auch an diesem Tag wieder grösstenteils mit Volvo Power unterwegs, auch wenn mal kurz gesegelt werden konnte.
Doña IsabellaSunrise in Castellón
Die nächste Etappe führte uns nach Valencia, unserem Zielhafen für diese Woche. Und täglich grüsste das Murmeltier: viel Sonne, wenig Wind, viel motoren, wenig segeln.
In Valencia genossen wir ein tolles Dinner im Sabija an der Beachmeile und verzichteten bei 37 Grad auf eine Stadtbesichtigung. Hier verliess uns Barbara, um zurück in die Schweiz zu fliegen – jemand muss ja nächste Woche auch arbeiten!
Es war eine schöne Woche, leider mit viel zuwenig Wind und zuviel Hitze, aber trotzdem mit sehr schönen Erlebnissen.
Sunset in ValenciaMorgenstimmung….unterwegs mit dem Silver-Bici…Barcelona-Valencia
Ende Juli wurde der Golf R zum letzten Mal für eine Reise nach Genua bis unter die Dachkante vollgepackt. Dieses Mal sollte die SY AVENTURA Genua endgültig verlassen. So fuhren Rico und ich zügig, und wie üblich nachts, nach Genua und schafften alles Material an Bord.
vollgepacktalles muss mitalles muss mit
Beim meinem letzten Aufenthalt wurde ja noch einiges in Auftrag gegeben, z.B. die Maintenance am Aussenborder, die Revision der Einspritzdüsen des Onan Generators und der Ersatz des Dayco Keilriemens des 24V Alternators, was nun selbstredend auch alles geprüft wurde. Zudem standen noch Garantiearbeiten am Dinghy und der GPS Maus an. Die Geschwindigkeit der GPS Maus hatte Paul auf 4800 Baud reduziert, so dass die Datum/Zeit Information vom Furono NAVTEX NX-900 auch verstanden wird. Jetzt liest das Furono NAVTEX zwar die GPS Maus, und zeigt auch Position, SOG und COG an, jedoch Datum/Zeit leider immer noch nicht. Furono erwartet das ZDA Format, und kann die Datum/Zeit Information nicht aus dem gesendeten RMC Format extrahieren! Da hat wohl der Stift programmiert – die Software von Furono ist eine einzige Enttäuschung. Paul wird jetzt einen Adaptor fertigen, welcher RMC in ZDA wandelt. Somit ist diese Baustelle auf Oktober in Spanien verschoben.
das 20″ Bici endlich verpacktalmost ready to leave Sestri
Selbstverständlich durften die lukullischen Köstlichkeiten Liguriens nicht fehlen und wurden noch einmal intensiv genossen. Nach dem Einkauf, der Erledigung der letzten administrativen Tasks und der herzlichen Verabschiedung von Monica – Ernesto befand sich auf einer Velotour durch Europa – hiess es endlich „Leinen los, Arrivederci Genova„.
im Pizza & PastaSpadaPanne con TartufoSpagheti allo ScolioPaccheri con tonno frescoGrazie Monica!
Etwas Wehmut schwang beim letzten Auslaufen aus Genua schon mit, war doch dieser Hafen seit drei Jahren der permanente Liegeplatz von SY AVENTURA und die Marina Genova und Sestri Ponente hatten wir in dieser Zeit lieb gewonnen. Aber jetzt galt es, Segel zu setzen, vorwärts zu schauen und den Törn nach Barcelona zu geniessen (und auf guten Wind mit nicht zu heftigem Mistral zu hoffen).
letzte Ausfahrt aus dem HafenLetzer Blick zum Borgo al marinaExplora III im BauWerften von Sestri PonenteSextum Biker ClubArrivederci Genova
Wie so oft im Golf von Genua, hatte es nur wenig Wind und dies erst noch auf die Nase. Also tatsächlich so, wie es die Wetterprognosen voraus sagten. Somit wurde halt die Maschine bemüht, um bis zum Cabo Noli zu gelangen. Ab da kam etwas mehr Wind auf – zwar immer noch auf die Nase – aber so konnte die erste Etappe zur Isola Gallinara doch noch segelnd bewältigt werden.
Strictly Private – Isola GallinaraBongiorno in Isola GallinaraIsola Gallinara
Nach dem morgendlichen Frühsport, um den Propeller tauchend von Muscheln und Kalkwürmern zu befreien, ging es weiter in Richtung Frankreich. Wiederum hatte es wenig Wind, so dass neben Segeln auch mal die Maschine zum Einsatz kam. Am Abend erreichten wir die Rade de Villefranche, welche schon letztes Jahr besucht wurde. Etwas unverhofft war das Wiedersehen mit der Explora II, welche in der Rade von Anker lag. Dieser Kreuzfahrer wurde in Sestri Ponente gebaut, und wir konnten die Fortschritte jeweils direkt ab dem Hafenplatz von SY AVENTURA beobachten. Im September 2024 machte die Explora II auch in Barcelona halt, auf dem Weg in die Karibik. Inzwischen baut die Werft die Explora III – der Markt mit den Kreuzfahrtsschiffen scheint zu florieren.
Den 1. August begingen wir standesgemäss an Bord.
Explora II in der Rade de VillefrancheKultur an Bord, auch am 1. August1. August in der Rade de Villefranche
Tags darauf war das Ziel St. Tropez, genauer die Anse des Canebiers, wo SY AVENTURA schon mehrfach vor Anker lag. Der schöne Raum Kurs dauerte bis zur Baie de Cannes, dann schlug der Mistral zu: natürlich wieder auf die Nase – am Anfang mit erträglichen 20kn. So nahmen wir die Kreuzerei halt in Angriff. Der Mistral frischte immer mehr auf, bis wir dann bei der Anfahrt zur Baie de St. Tropez gute 35kn Wind hatten und dies hart am Wind segeln mussten. Trotz – weil küstennah – erträglichem Seegang, wurde die SY AVENTURA gehörig gebeutelt und geduscht. Es war schon fast wie Laser segeln, nur eben im geschützten Mittelcockpit, und daher für die Crew trocken. Der Kampf hatte um 21h ein Ende, wir waren heil vor Anker, und freuten uns nach diesem harten Schlag auf ein feines Znacht und auf unsere Kojen.
Sunrise in St. TropezCimtière Marin, St. Tropez
Am nächsten Tag ging es schon früh los, der Wind hatte gedreht, so dass wir mit Halbwind Kurs in Richtung Îles d’Hyères segeln konnten. Am Nachmittag erreichten wir Porquerolles und das Eisen fiel in den Sand. Am Abend wurde das Dinghy RAFINE klargemacht und wir besuchen Porquerolles. Der Ort Porquerolles ist immer noch schmuck, immer noch sehr touristisch und immer noch ziemlich teuer.
In Porquerolles wollten wir ein geeignetes Wetterfenster zum Überqueren des Golfe du Lion abwarten, da wir keine Lust hatten, schon wieder >30kn Mistral zu „geniessen“. Die beste Option war, am nächsten Morgen zeitig loszusegeln. Trotz zu Beginn gutem Segelwind, welcher dann leider immer weniger wurde, kamen wir nicht wie gewünscht voran, so dass Mr. Volvo zum Einsatz kommen musste.
Die Überfahrt war wie erwartet ruhig, es konnte doch noch ab und zu gesegelt werden, und am Abend des folgenden Tages erreichten wir Tossa de Mar in Spanien, wo in schöner Umgebung das Eisen in den Sand fiel.
Sunset im Golfe du LionSunrise im Golfe du LionTossa de Mar by nightunter Volltuch unterwegs nach Spanien
Ab Tossa de Mar waren es noch 40sm bis nach Barcelona. Die Wetterprognose versprach nicht zuviel, und wir konnten noch einmal einen tollen Segeltag geniessen. Bei zu Anfang achterlichem Wind wurde sogar der Ballooner gesetzt, zum ersten mal überhaupt, seit ich Eigner der SY AVENTURA bin. Das Setzen der Passatbäume ging schon relativ zügig, da ich dies schon im 2024 in Barcelona ausprobiert hatte. Nachdem wir auch noch das Ballooner Fall korrekt eingezogen hatten, konnte das Teil gehisst werden und wir waren erstmals mit der Passatbesegelung unterwegs.
Allerdings nicht für lange, denn es kam die Garbi Breeze auf, ein vom AC37 wohlbekannter Wind aus SW. Es ging mit knapp 8kn Fahrt gegen Barcelona zu, was für mich so etwas wie eine Heimkehr war: die altbekannte Skyline, die geschäftige Stadt, die sichere Marina Vela mit dem freundlichen Personal. Und natürlich die Restaurants und Tapas Bars mit den katalanischen Köstlichkeiten…
Bienvenido de nuevo a Barcelona!
Passtabesegelung mit BalloonerBallooner erfolgreich gesetztApproach Barcelona mit Garbi BreezeBienvenido de nuevo a BarcelonaSkyline Barcelona mit W HotelPaella de pollo im El Rincon…
Das war ein toller Segeltörn zusammen mit Rico, welchem es an Bord der SY AVENTURA gut gefallen hat.
Nach drei Jahren in Genua – genauer in Sestri Ponente – ist jetzt für die SY AVENTURA und Crew die Zeit gekommen, Arrivederci zu sagen und Genua endgültig zu verlassen.
Es war eine schöne und arbeitsreiche Zeit hier, in welcher wir die Bekanntschaft mit vielen lieben und hilfsbereiten Menschen machen durften – allen voran Ernesto und Monica von Sailactivity, welche den Hafen mit dem Liegeplatz von SY AVENTURA bewirtschaften. Aber auch Alessio, Massimo, sowie Lucia und Marco von Cantieri Mostes waren sehr hilfsbereit und freundlich und haben mit so manchen Tipps und mit Rat und Tat weiter geholfen.
Genua war die richtige Destination für all die Arbeiten, Projekte und Refits, welche an SY AVENTURA durchgeführt werden mussten. Mit dem Auto von zuhause in knapp 4h, oder mit dem direkten Zug in 5-6h erreichbar, liegt Genua für diesen Zweck ideal.
Auch das pulsierende Leben und die Restaurants in der Altstadt von Sestri Ponente und in der Marina Genova mit der hervorragenden ligurischen Küche werden wir vermissen.
Jetzt heisst es aber Leinen los und auf zu neuen Ufern. Die nächste Destination ist Barcelona und dann geht es via Spaniens Küste und den Balearen weiter nach Almerimar in Andalusien.
In Almerimar ist ein längerer Aufenthalt geplant. Hier soll an SY AVENTURA noch einmal die nötige Maintenance durchgeführt werden, bevor es dann weiter gegen Westen und in den Atlantik geht.
Arrivederci Genova, grazie di tutto – wir werden dich vermissen!
Blick vom Marina CaféBuongiorno in Sestriview to the westMarina viewalmost ready to leaveArrivederci GenovaGrazie Monica!
Nach Ostern ging es wieder nach Genua, diesmal jedoch nicht zum an SY AVENTURA zu werkeln, sondern um wieder einmal mit ihr zu segeln.
Schon länger bestand der Plan, einmal nach Sestri Levante zu segeln, und dort in der Baia del Silencio zu ankern. Das Besondere daran ist, dass diese Bucht vom 1. Mai bis 31. Oktober gesperrt ist. Somit ist März/April die einzig realistische Zeit, diese Bucht zu besuchen, da es im November eher trist ist.
Bei Sonnenschein und einer leichten Brise durfte sich SY AVENTURA wieder einmal unter Segeln bewegen. Die Brise hielt durch bis vor der Punta di Portofino. Danach durfte auch der Volvo Penta wieder einmal ran, so dass wir rechtzeitig zum Sundowner in die Baia del Silcencio einfahren konnten.
unter Segeln zum Cap Portofinoerster Törn im 2025nette Hütte bei Sestri LevanteBaia del Silencio, Sestri LevanteBaia del Silencio, Sestri Levantevor Anker in der engen Baia del Silencio
Die Baia del Silencio ist relativ eng und teilweise gespickt mit Steinbrocken. Dazu kommt noch ein kleines Bojenfeld für die lokalen Fischer, welches mitten in der Bucht liegt. Wir fanden jedoch einen guten Ankergrund und so tanzte SY AVENTURA bei inzwischen bis zu 17kn Windböen um den Anker, während ich vom Heck aus mit gemischten Gefühlen den wechselnden Meeresgrund betrachteten konnte. Nach diesem kurzen Intermezzo schlief der Wind zum Glück ein und wir verbrachten eine sehr ruhige Nacht in der Baia del Silencio – nomen est omen.
Am nächsten Tag, und nachdem Isabel das erste Mal in dieser Saison im Meer gebadet hatte, verlegten wir die SY AVENTURA in die gegenüberliegende Baia delle Favole, wo es perfekten Ankergrund, genügend Platz und auch Anlegemöglichkeiten für das Dinghy RAFINE gab.
erster Schmumm in der Baia del SilencioAventura in der Baia delle FavoleBaia del SilencioBaia del Silencio, aus Perspektive der Sky BarSelfie time…Baia delle Favole, aus Perspektive der Sky Bar
Sestri Levante ist ein schmuckes Städtchen, mit schöner ligurischer Architektur und einladenden Restaurants. Von der Sky Bar, hoch über Sestri Levante gelegen, genossen wir die atemberaumende Kulisse bei einem kühlen Drink.
Nach einem weiteren Tag vor Anker in der Baia delle Favole segelten wir weiter nach Santa Margarita Ligure, wo wir am bekannten Platz vor der Marina ankerten.
Santa Margarita LigureHafen Santa Margarita Ligurevor Anker in Santa Margarita Liguredie Jungfrau Santa Margarita beschützt auch Aventuraunterwegs unter Volltuch
Nach einer weiteren sehr ruhigen Nacht segelten wir tags darauf wieder zurück nach Sestri Ponente, dies bei sommerlichem Wetter und wenig Wind, so dass SY AVENTURA wieder einmal die ganze Segelgarderobe zeigen durfte.
Schön war dieser Trip von Sestri Ponente nach Sestri Levante und zurück.
Wieder im angestammten Hafenplatz wurde noch ein Tag geputzt, Kleinzeugs repariert, die Ersatzteil-Einkaufsliste erweitert und der Altstadt von Sestri ein letzter Besuch abgestattet, bevor wir in der Nacht wieder in die Schweiz zurückfuhren, schön antizyklisch um dem Gotthard Stau auszuweichen.
Der nächste Besuch in Genua im Juni wird dann wieder arbeitstechnischer Natur sein, um die letzten offenen Baustellen an SY AVENTURA abzuschliessen.
Einmal geht alles zu Ende, so auch meine Zeit in Barcelona. Als die Abfahrt näher rückte, kam doch so etwas wie Wehmut auf – es waren schöne und erlebnisreiche Monate in Barcelona, mit viel Sonne, schönen Erinnerungen und interessanten Leuten.
Letzte Einkäufe waren erledigt, die Bicis (jetzt drei) verstaut und SY AVENTURA für die Überfahrt nach Genua vorbereitet, so dass nach Ankunft von Ale gleich abgelegt werden konnte.
warme Sonne Mitte NovemberByebye BarcaByebye W-Hotel, Barceloneta, Platjas, Torre Agbar, Puerto Olympico etc…
Die Sonne verwöhnte uns zum Abschied und so segelten wir mit einer leichten Brise aus räumlicher Richtung in die erste Nacht hinein. Wir hatten es etwas eilig, da für die kommenden Tage starker Mistral im Golfe du Lyon angesagt war.
Vollmond Segelnmit Besan Ballooner unterwegsSunset im Golfe du Lyonunter VolltuchSunset im Golfe du Lyon9.7kn SOG bei 21kn Windspeed….
Den Start in den Golfe du Lyon segelten wir bei schönsten Verhältnissen und unter Volltuch, also inklusive des Besan Ballooners. Nach Sonnenuntergang wurde der Besan Ballooner eingeholt, und dies keine Minute zu früh: kaum war der Ballooner geborgen, blies auch schon der Mistral aus vollen Rohren. Der Mistral drehte so richtig auf und mit Winden um die 35kn bildete sich auch eine unangenehme See, welche SY AVENTURA und die Mannschaft auf dem Halbwindkurs tüchtig durchschüttelte. Vor den Îles d’Hyères drehte der Wind auf räumlich, so dass es nun ein weitaus angenehmeres Wellensurfen wurde. So ging es weiter, mit etwas abflauenden Wind bis auf Höhe Nizza, wo dann der Wind einschlief und Maschinenfahrt angesagt war.
Sonnenaufgang bei PortofinoWelcome back in Genua
Wir liefen kurz nach Sonnenaufgang in Genua ein und vertäuten SY AVENTURA am gewohnten Platz. Die Überfahrt von 360sm wurde in 63h non-stop bewältigt. davon knapp 3/4 der Strecke unter Segel.
SY AVENTURA geht jetzt in die Winterpause und darf im 2025 wieder auf Segelreise gehen.
Am 8. November 2024 feierte ich meinen 60. Geburtstag. Zu diesem Anlass lud ich Freunde und Familie nach Barcelona ein, um mit meinen Liebsten einen schönen Abend mit einer eindrücklichen Party zu feiern. Und natürlich vorher jenen, welche die SY AVENTURA noch nicht besucht hatten, das Schiff zu zeigen.
Bis auf wenige Ausnahmen – meine Mutter musste sich erst im August einer Rücken-OP unterziehen und konnte somit nicht weit reisen, und meine Tochter, welche bereits in der Karibik in den Tauchferien weilte – folgten alle Eingeladenen meinem Ruf und reisten nach Barcelona, der schönen katalanischen Metropole. Schönstes und warmes Wetter empfing die Herbstgeplagten und ich konnte meinen Geburtstag in Shorts und T-Shirt begehen.
Francine, Roli, Isabel, Henry, Ale, Barbara, Rico im YakumankaDrei Generationen vereint auf AventuraApéro auf AventuraAle, Barbara, Sonja und DaniBoppi, Söne, Samira, Paul, Isabel, Roli, NathalieSöne, Samira, Paul, Roli, Nathalie, FrankMarki, Jojo, Rico, Francine, Boppi, Roli
Der Apéro auf SY AVENTURA – bei schönem Sonnenuntergang und bei feinen katalanischen Häppchen – wurde von allen genossen und die entsprechend Interessierten durften das Schiff ausgiebig besichtigen.
Anschliessend wurde ins Velissima disloziert, wo wir mit einem exzellenten Menu und mit verschiedenen schönen Gesangseinlagen (von den Profis…) verwöhnt wurden. Die Stimmung stieg und endlich – bei Tanti Auguri Klängen – wurde der Geburtstags „Kuchen“ aufgetragen.
Erwartungsvoll….grosse Tafel im VelissimaSonja, Dani, Rico und FrancineBirthday Celebration im Velissima mit Isabel
Nach dem Dinner ging es nahtlos in den Club für weitere Festivitäten und „for a few Drinks more“. Ausgelassen wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert und getanzt, und danach kamen alle – trotz erhöhtem Alkoholpegel – wieder unbeschadet in ihre verschiedenen Unterkünfte.
Vater und Sohn feiern mit Gin Tonic…mit Boppi im VelissimaRoli, Isabel, Henry, Jojo, Marki im Velissima
Nach über fünf Wochen stationärem Marina Leben in Barcelona war es mal wieder an der Zeit, frische Seeluft zu schnuppern und SY AVENTURA unter Segeln zu bewegen. So nutzten wir die Pause zwischen den Halbfinals und dem Final des Louis Vuitton Cup, um ein paar Tage in Buchten in Menorca und Mallorca zu verbringen.
Bei schönen 5 Bft ging es hart am Wind von Barcelona nach Menorca in die Cala Macarella. Dort genossen wir den Tag vor Anker, entschlossen uns dann aber wegen dem Schwell und der Wetterprognose, am Abend in die Cala en Basto zu verlegen.
hart am Wind…Sonnenaufgang unterwegsFar d’AntrutxCala MacarellaCala MacarellaCala Macarella
In der Cala en Basto, mit wunderbarem Blick gegen Westen war es ruhig und die AVENTURA das einzige Schiff in der kleinen Bucht. So muss das sein! Und weil es so schön war, verbrachten wir den Folgetag auch gleich hier.
SonnenuntergangSundownerGood Morning in der Cala em Basto
Am nächsten Tag ging es weiter nach Mallorca nach Es Calo, einer kleinen Bucht in der grossen Badia de Pollenca. Unterwegs gabs etwas Gewitter, so dass SY AVENTURA auch schön entsalzen wurde.
Anfahrt Mallorca mit GewitterEs Calo mit GewitterEinsame BuchtSunset in Calo em BastoSunrise in Es CaloSunrise in Es CaloPta. de l’Avancada
Schon viel zu bald mussten wir wieder aufbrechen, da wir noch Besuch in Barcelona erwarteten. Der Wind stand gut, um mit einem schönen Halbwindkurs bei 5-6 Bft den Weg zurück nach Barcelona unter den Kiel zu nehmen, so dass wir rechtzeitig zum Start der Finalserie des Louis Vuitton Cup – und zur Ankunft von Vincent – wieder in Barcelona waren. Welch schöne Abwechslung zum „America’s Cup Alltag“…
In Barcelona wird von August bis Oktober um „the Auld Mug“, die älteste Sport Trophy der Welt, den America’s Cup gesegelt. Der Defender des 37. America’s Cup ist Neuseeland (Emirates Team New Zealand, Royal New Zealand Yacht Squadron), und die Challenger sind die Syndikate aus Grossbritannien (INEOS Britannia, Royal Yacht Squadron), USA (NYYC American Magic, New York Yacht Club), Italien (Luna Rossa Prada Pirelli, Circolo Della Vela Sicilia), Frankreich (Orient Express Racing Team, Société Nautique Saint-Tropez) und der Schweiz (Alinghi Red Bull Racing, Société Nautique de Genève).
Der erste Teil war die Serie „Louis Vuitton Preliminary Regatta“, wo in zwei Round Robins (jeder gegen jeden) in vier Tagen die Teams erstmals regattamässig gegeneinander antraten. Bis auf den letzten Tag, wo es spannende Starts, unerwartete Leaderwechsel und einige Penalties für Luna Rossa gab, war das eher langweilig: das Boot, welches den Start gewann, hatte schnell 200m Vorsprung, und gab diesen bis ins Ziel nie mehr ab. Es war aber schon ersichtlich, dass ETNZ, American Magic und Luna Rossa über die schnelleren Boote verfügten als INEOS, OE oder ARBR. Diese drei Teams werden also noch einiges zu tun haben, um für die wirklich entscheidene Serie zur Bestimmung der Herausforderers für das Match gegen ETNZ um den 37. America’s Cup, die Louis Vuitton Challenger Regatta, konkurrenzfähig zu sein.
Die TeamsARBR’s Fahne ist schönerINEOS Britannia prescht vorbeiDie älteste Sport Trophy der WeltMit der Kanne…Der Amerca’s Cup
ARBR führt im Race gegen OE (leider was dies der einzige Sieg von ARBR in der Louis Vuitton Preliminary Serie):
Zur Louis Vuitton Challenger Series, also den beiden Round Robins (jeder gegen jeden), und konkret zur Round Robin 1, kann nur soviel gesagt werden: ARBR zero points… und somit letzter Platz.
Dominiert wurde die Round Robin 1 von Luna Rossa, welche einen sehr soliden Eindruck machte. American Magic blieb etwas unter und INEOS Britannia etwas über den Erwartungen. Die Franzosen von Orient Express waren erstaunlich solide unterwegs, bezwangen ARBR deutlich und auch fast INEOS Britannia. Es war sehr enttäuschend, was ARBR in der Round Robin 1 ablieferte, und die Hoffnungen ruhten auf der Round Robin 2.
The Auld MugHistory and FactsMore History and FactsARBR am werkelnBarceloneta by nightPort Vell by night
In der Round Robin 2 startete ARBR furios und gewann gegen Orient Express den lange ersehnten ersten Punkt. Bei diesen stärkeren und drehenden Winden kamen die Stärken von ARBR endlich zur Geltung. Das stimmte zuversichtlich für den weiteren Verlauf der RR2. Und tatsächlich schaffte ARBR auch einen Sieg gegen American Magic. Allerdings folgten dann Enttäuschungen gegen INEOS Britannia und ETNZ, so dass es auf den letzen Tag der RR2 darauf ankam, wer ins Halbfinale kommt und wer ausscheidet. An diesem Entscheidungstag, verlor Orient Express gegen INEOS Britannia und schied somit als Fünfte und Letzte der Round Robin aus dem AC37 aus. ARBR hingegen gewann auch gegen Luna Rossa, welche leider wegen technischen Problemen nicht zum Start bereit waren. Was solls – ein Punkt ist ein Punkt, und schliesslich gehört es auch dazu, die AC75 am Start rennklar zu haben. In der Entscheidung um den Gewinn der Round Robin schlug INEOS Britannia Luna Rossa. ARBR lag mit 3 Punkten einen Punkt hinter American Magic, welche in der Round Robin eher enttäuschten.
Der America’s Cup zieht auch ältere Yachten, auch ehemalige Cup Racer, an, welche mit den heutigen foilenden Rennmaschinen nichts mehr zu tun haben. Schön und majestätisch sind sie immer noch. Die australische Yacht Kookaburra verteidigte 1987 den Cup vor Fremantle gegen Dennis Conner’s Stars & Stripes und verlor gegen den amerikanischen Herausforderer. Auch die französiche Yacht French Kiss und die neuseeländische Yacht Kiwi Magic waren Teil der America’s Cup Austragung von 1987.
Eine Schönheit vor Barcelonaviel HolzSchönheiten im Port VellChallenger von 1987Challenger von 1987Challenger von 1987
Nach den Round Robins gab es eine Pause bevor die Halbfinals in einer Best-of-five Serie starteten. Als Gewinner der Round Robins durfte sich INEOS Britannia ihren Halbfinalgegner aussuchen. Sie suchten sich ARBR aus, was nicht wirklich überraschte.
Der erste Halbfinaltag war spannend zwischen Luna Rossa und American Magic, obwohl die Italiener beide Läufe für sich entscheiden konnten. Zwischen INEOS Britannia und ARBR war es leider nur an der ersten Kreuz spannend, welche ARBR gewann. Danach entschied sich ARBR für die falsche Seite und schon waren die Briten durch. Auch danach folgten weitere Fehler der Schweizer, welche man sich auf diesem Niveau, nach über zwei Jahren Training auf der AC75, einfach nicht leisten darf. Das Resultat nach dem ersten Halbfinaltag INEOS – ARBR 2:0 und LR – AM 2:0. Es kann nur besser werden.
Aber leider wurde es nicht besser: ARBR wie auch AM fuhren auch am zweiten Halbfinaltag je zwei Niederlagen ein, so dass das Scoreboard jeweils 0:4 gegen diese Syndikate stand. Somit eine Niederlage vor dem Ausscheiden und mit dem Rücken zur Wand.
Der dritte Halbfinaltag mit Wind an der unteren Grenze des Windlimits von 6.5kn brachte für ARBR und AM jeweils den ersten Punkt, so dass das Scoreboard nun 1:4 gegen diese Syndikate stand. Wegen zuwenig Wind waren keine weiteren Läufe mehr möglich. ARBR und AM haben sich somit noch einmal in den Halbfinals halten können, müssen aber jedes Rennen gewinnen, um nicht auszuscheiden.
Am vierten Halbfinaltag konnte ARBR das erste Rennen noch gewinnen und so auf 2:4 verkürzen. Im nächsten Rennen war jedoch INEOS Britannia schneller, entschied den Halbfinal mit 5:2 für sich und qualifizierte sich für den Final des Louis Vuitton Cup. Im zweiten Halbfinal gelang American Magic zwei Siege, und verkürzte somit auf 3:4.
Beim Rennen Nr. 8 zwischen American Magic und Luna Rossa tüteten letztere den fünften Sieg ein und zogen mit einem Score von 5:3 in den Final des Louis Viutton Cup ein. Somit lautete die Finalpaarung INEOS Britannia vs. Luna Rossa.
Port Vell by nightVollmond…Kunst am StrandIm Race VillageCarpaccio di Vitella Chianina ToscanaBranzino
In der Pause zwischen den Halbfinals und dem Final des Louis Vuitton Cup unternahmen wir einen kleinen Törn nach Menorca und Mallorca.
Der schöne Wind von 5-6 Bft, welchen wir auf der Rückfahrt nach Barcelona hatten, hielt auch für den ersten Tag des Louis Vuitton Finals an. Das obere Windlimit von 21kn der AC75 wurde ausgereizt und INEOS Britannia und Luna Rossa zeigten zwei spektakuläre Läufe, welche je ein Syndikat für sich entscheiden konnte. Der Tag zwei des LV Finals war dann von Winden am unteren Windlimit von 6.5kn geprägt, wobei der Wind immer schwächer wurde und so kein Lauf mehr zustande kam.
Den dritten Renntag, wieder mit Winden um 21kn, schauten wir uns im Race Village an der Placa del Sol an. Herrliche Bedingungen mit je einem Punkt für INEOS Britannia und Luna Rossa. Es blieb spannend.
Renntag vier und Renntag fünf bei Winden zwischen 17 und 21kn lieferten spektakuläre und sehr enge Rennen und resultierten wiederum mit je einem Sieg für INEOS Britannia und Luna Rossa. Somit stand es nach acht gesegelten Läufen 4:4.
Enge und spektakuläre Rennen wurden auch für Renntag sechs erwartet, wiederum bei Winden zwischen 16 und 18kn, jedoch mit einem unangenehmen Seegang. Und hier zeigte INEOS Britannia seine Stärken und gewann beide Läufe, was in einer 6:4 Führung resultierte. Somit ergab dies drei Matchpunkte für die Briten.
Luna RossaINEOS Britanniavor dem W-Hoteleine Beauty vom RYSRegen zeiht auf…
Am siebten Renntag der Finalserie, im elften Rennen, machte INEOS Britannia alles klar, gewann den Lauf und somit mit einem Score von 7:4 den Louis Vuitton Cup. Damit zogen die Briten, nach über 60 Jahren, wieder einmal in ein Match um den America’s Cup ein. Das Duell zwischen Emirates Team New Zealand und INEOS Britannia wurde mit Spannung erwartet.
Die Pause zwischen dem Ende des Louis Vuitton Cups und dem Start des America’s Cup Match nutzten wir, um ein wenig Barcelona zu erkunden. Das Pendent zu London’s Gherkin (von Norman Foster) wurde besucht, der Torre Agbar, welcher von Jean Nouvel gezeichnet wurde. Die Sagrada Famiglia, welche von Touristenströmen umflutet wurde, wurde vorerst von aussen besichtigt. Der Besuch des Castells Montjuic, lieferte tolle Ausblicke auf Barcelona’s Hafenanlagen. Und ein Besuch im Palau de la Musica Catalana gab tolle Einblicke in dessen phantasievolle Architektur.
Torre AgbarTorre AgbarSagrada FamigliaEl diagonalSagrada FamigliaTourist am Insta-SpotSagrada Famigliadie UnvollendeteZur Olympiade erstellte HochhäuserPuerto BarcelonaBlick vom Castell MontjuicSelfie timeIm CastellPause im CastellOlympische Flamme 1992FCL in BarcelonaMuseum National d’Art de CatalunyaPlaca d’EspanyaPalau de la Musica CatalanaPalau de la Musica CatalanaPalau de la Musica CatalanaPark Güell, designed by GaudiSagrada FamigliaTourist im Park Güellmit Blick zur Sagrada Famiglia…Park GüellIsabel geniesst den ApéroApéro time
Am 12. Oktober startete das Match um den 37. America’s Cup zwischen dem Verteidiger Emirates Team New Zealand und dem Herausforderer INEOS Britannia. Die Stimmung war spannungsgeladen und die Dock Out Shows der beiden Teams wurden von den jeweiligen Fans lautstark unterstützt. Die Neuseeländer wurden von beeindruckenden Maoris begleitet. Wir durften das Ganze an Bord von Rolf’s KAJSA III, welche im RCNB liegt, erleben.
ETNZ dock outMaori bei der NZ Dockout showINEOS Britannia auf dem Weg zum Raceeindrückliche Dock Out Show
Die ersten beiden Läufe am ersten Renntag waren eine klare Sache für ETNZ.
drinking and driving…Rainy day in Barcelonaunterwegs mit Rolf auf Kajsa IIIelegant und schön – J-Yacht mit 35 Mann BesatzungJ-Yacht Race…einfach nur schön…89291 und 74202 – wieder einmal zusammen unterwegshave a drinkJVL Revival nach 40 Jahren! Gaby, Rolf, Stefan, Joshi, Roli
Der zweite Renntag mit abflauendem Wind sah wieder einen Sieg von ETNZ, welche somit in der Serie mit 3:0 führten. Am Abend fand noch die Siegerehrung des ersten PUIG Women’s America’s Cup statt, welcher von Luna Rossa gewonnen wurde. Auch der Runner Up, Athena Pathway aus Grossbritannien wurde gefeiert. Viele Fans und Flaggen gaben der Zeremonie einen würdigen Rahmen.
Luna Rossa gewinnt der ersten Women’s America’s CupAthena Pathway aus UK sind Runner-Up
Am dritten Renntag fand der am zweiten Tag verschobene Lauf statt, welcher wiederum von ETNZ gewonnen wurde. Es war das bisher knappeste Rennen, und INEOS Britannia lag an der ersten Kreuz auch einmal vorne. Der Zwischenstand von 4:0 für ETNZ musste den Briten zu denken geben.
Den vierten Renntag durften wir an Bord von KALIA verfolgen, der schönen Oyster 757 von Isabel’s Cousin Christian. Und an diesem Tag schlug INEOS Britannia zurück und gewann beide Läufe in überzeugender Manier. Somit war INEOS Britannia das erste britische Syndikat seit 90 Jahren, welches ein America’s Cup Race gewann. Wahrlich historisch!
INEOS Britannia läuft ausauf KALIAauf KALIA – RaceviewINEOS Britannia Dock OutJ Class – die Cupper der 1930er JahreIsabel und die KZ7J Class – wunderschön
Am fünften Renntag, welchen wir zusammen mit Gästen aus Luzern und Zug auf AVENTURA direkt am Racekurs erlebten, schlug ETNZ bei schwierigen Bedingungen zweimal in beeindruckender Manier zu. ETNZ sicherte sich somit eine Führung von 6:2 und hatte sich fünf Matchpunkte erarbeitet. INEOS Britannia war in diesen beiden Läufen klar unterlegen und nichts sprach mehr für die Briten. Aber: „it’s not over until it’s over“, was das Team New Zealand 2013 in San Francisco gegen Oracle Team USA auch schon bitter erfahren musste. Damals gaben sie beim Stand von 8:1 sagenhafte neun Matchpunkte aus der Hand, was für Oracle Team USA das grösste Comeback ever in der Sporthistorie bedeutete.
INEOS Britannia dock outGo INEOS BritanniaSunset in der Marina VelaPasta show im VelissimaCarpaccio time….Im samtigen Corner
Am sechsten Renntag war also für INEOS Britannia jedes Race „Do or die“, um noch im Match zu verbleiben. Es entwickelte sich ein spannendes Rennen, in welchem sich das um einen Zacken schnellere Boot von ETNZ durchsetze. ETNZ gewann somit den 37. America’s Cup verdient mit einem Score von 7:2 und war somit in der neueren Geschichte des America’s Cup das erste Syndikat, welches den Cup dreimal in Folge gewinnen konnte. Die Siegesfeier im Race Village beeindruckte mit der Maori Show und der Übergabe des Auld Mug an ETNZ. INEOS Britannia schrieb auch Geschichte, war seit 60 Jahren das erste britische Team, welches wieder in einem America’s Cup Match segelte und war seit über 90 Jahren das erste britische Team, welches wieder ein Race gewinnen konnte. Aber – there is no second.
Place del Sol mit Blick auf den RacekursJesse und Laura mit der KanneVictory travels in Louis VuittonBen Ainslie und TeamINEOS Britannia – there is no secondBen Ainslie und Peter BurlingETNZ mit MaorisMoet MomentSieger des 37. America’s CupÜbergabe des America’s Cup an ETNZ.Der Moet Moment…
Im Oktober 2024 findet der 37. America’s Cup in Barcelona statt, und im August und September die entsprechende Challenger Serie, der Louis Vuitton Cup. Die Regatta um die älteste Sport Trophy der Welt und den Olymp des Segelsports einmal live vor Ort, und erst noch an Bord von SY AVENTURA, miterleben zu können, war reizvoll genug, den Törn nach Barcelona unter den Kiel zu nehmen. Und ein paar Monate an Bord der SY AVENTURA zu verbringen.
Der Törn war mit den fixen Stationen Nizza, Marseille und schliesslich Barcelona geplant, jede Etappe mit unterschiedlicher Crew.
Soweit, so der Plan. Leider kam es dann etwas anders als ursprünglich gedacht.
Aber der Reihe nach: Der Start ab Genua lief reibungslos; mit anfangs schönem Wind aus räumlicher Richtung und später Wind auf die Nase konnte der bekannte Ankerplatz bei der Isola Gallinara angelaufen werden.
Ab dann liess uns der Wind im Stich. Kein Hauch, nichts ausser brütender Hitze. Maschinenfahrt war angesagt. So entschlossen wir uns, anstatt die Marina in San Remo, den Ankerplatz beim Cap Martin anzulaufen. Das Cap ist berühmt für sein Hotel an der Spitze und als Ort, wo der bekannte Schweizer Architekt und Designer Le Corbusier ertrank. Cap Martin liegt in unmittelbarer Nähe von Monaco was sich auch auf die Grösse der neben uns ankernden Yachten auswirkte.
Weiter ging es – vorbei am mondänen Monaco – zu unserem letzten Ankerplatz vor Nizza, der Anse de l’Espalmador in der Rade de Villefranche.
MonacoAnse de l’Espalmador – finde Aventuraden Kakteen gefällts
Tags darauf ging es die knapp 5sm nach Nizza, genauer zum Port Lympico, mit dem schönen Clubhaus des CNN eingangs der Hafeneinfahrt.
Hier erwarteten wir Sandra an Bord, für die Etappe nach Marseille. Und hier passierte Isabel leider ein Unfall: die Passarelle löste sich genau in dem Moment, als sie an Land gelangen wollte. Isabel stürzte ins Meer und schlug sich dabei heftig den Kopf an der Steuerbord-Davit an. Sie war total groggy und kam nicht mehr an die Oberfläche, so dass ich sie aus dem Meer retten musste. Erst da realisierte ich das in Strömen fliessende Blut. Glücklicherweise half die Crew des Nachbarboots, Isabel auf den nächsten Steg zu heben und die Blutungen zu stillen. Schnell war die Ambulanz da, welche uns ins Hospital Pasteur fuhr. Eine Gehirnerschütterung, eine Platzwunde über dem Auge, ein ausgeschlagener Zahn und eine Lippe, welche zwar Donatella Versace alle Ehre erwiesen hätte, aber sehr schmerzhaft war, führten dann zum Entscheid, dass Isabel – sobald gefahrlos reisefähig – zurück in die Schweiz für eine erstklassige medizinische Behandlung flog. Sandra konnte sie, dank Swiss Staff-Bonus, im voll gefüllten Flugzeug begleiten.
Dieser Unfall war ein Schock und zeigte einmal mehr, wie schnell ein Unglück passieren kann. Der Sturz hätte auch noch schlimmer ausgehen können. Ich wünsche Isabel gute Besserung und eine rasche Genesung und hoffe, dass sie später noch nach Barcelona fliegen kann.
Der Unfall machte natürlich den Törnplan zu nichte und zwang zum Umplanen. Glücklicherweise erwiesen sich die nächsten Gäste – Ale und Barbara – flexibel, buchten Ihren Flug nach Marseille um, und kamen etwas früher nach Nizza. Marseille fiel somit aus dem Törnplan und ich entschied direkt nach Barcelona segeln. Bis zur Ankunft von Ale und Barbara verbrachte ich die Wartezeit von einer Woche im Port Lympico und konnte etwas an SY AVENTURA werkeln.
neuer Rettungsringneue Schalter für Starlink und RouterFertigung Halterung SL Antennefertige Halterung SL AntennePort LympicoBarbara und Ale an Bord
Nach einem exzellenten Dinner im Fine Gueule in Vieux Nice ging es am nächsten Tag in Richtung Barcelona und zum ersten Zwischenstopp in Saint Tropez, respektive in der vorgelagerten Bucht. Ein Besuch an der Bar/Restaurant am Strand beim Cimetière Marin bescherte uns als Snack die teuerste Pizza ever. Immerhin war sie auch gut.
Tags darauf segelten wir zu den Îles d‘ Hyères, genauer nach Porquerolles. Ausgezeichnete Moules et Frites rundeten den Besuch auf der Insel kulinarisch ab.
Approach PorquerollesRade d‘ HyèresWerkeln unterwegsPorquerollesPorquerolles by nightDinghy-Selfie
Die lange vorbereitete Montage der Starlink Antenne fand am nächsten Morgen vor Anker statt. Wir unterschätzten allerdings die Attraktivität eines am Besanmast arbeitenden Ale und so fuhr definitv jedes Boot sehr nahe an uns vorbei, um die Arbeit in luftiger Höhe aus nächster Nähe betrachten zu können – mit dem damit verbundenen entsprechenden Wellenschlag und Geschaukel.
Vorbereitung an DeckHalterung montiertAle at workIn luftiger HöheView from BesanStarlink Antenne montiert
Mit neu montierter Antenne ging es ankerauf und wir nahmen die Fahrt über den Golfe du Lyon nach Spanien in Angriff. Der anfangs schöne Wind schlief leider in der Nacht ein, so dass bis zum Sonnenaufgang motort werden musste.
Unterwegs gegen Westenkein Verkehrfreie Sicht aufs Mittelmeerkurz vor 0500 im Golfe du LyonFischer ohne AIS…Sunrise im Golfe du Lyon
Nachdem das Cap Creus erreicht war, ging es via Blanes mit schönem Wind nach Barcelona. Auf dem Schlag von Blanes nach Barcelona frischte der Wind derart auf, dass sogar noch gerefft werden musste. Derweil gab es auf den Balearen Unwetter mit einigem Bruch an Yachten. Wir hingegen trimmten die Segel von SY AVENTURA optimal, um im Revier des 37. America’s Cup seglerisch einen guten Eindruck zu hinterlassen. In der Marina Vela angekommen, lag SY AVENTURA an ihrem temporären Liegeplatz bis im November und war somit bereit den AC37 direkt am Race Course zu verfolgen.
Approaching BarcelonaSegel optimal getrimmtBienvenido a EspañaSkyline BarcelonaSkyline BarcelonaSagrada FamigliaIn der Marina VelaSY AVENTURA by nightThe defender of the 37. America’s CupCountdown zum AC37 läuftCatedral de BarcelonaMonument a Colom